Monday, Febraury 25, 2002 - 05:38:37 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Kaum hat sich hier ne vernünftige Diskusion
entwickelt, müssen einige wieder zur Selbst-
darstellung zurück und sich gegenseitig zer-
fleischen. Vielleicht hört das endlich mal auf
und es wird hier nur noch geposted was wichtig ist.
Sunday, Febraury 24, 2002 - 02:22:19 pm:
Message from Grammatikfreak at 217.226.131.30
Wanja, Wanja!
Grammatik umfasst auch die richtige Kommasetzung, wenn wir hier jetzt ganz kleinlich werden wollen.
Sunday, Febraury 24, 2002 - 09:40:45 am:
Message from Cora at 217.184.74.19
Hallo alle zusammen,
mal was ganz anderes: Was ist eigentlich aus dem Rio-Reiser-Songbook geworden, das mal für Dezember letzten Jahres angekündigt worden war?
Für freundliche Auskunft dankt
Cora
Sunday, Febraury 24, 2002 - 06:48:15 am:
Message from
Wanja at inter.net
Tja, Bernt (mit t versteht sich) Engelmann (ohne Engel und ohne Mann selbstverständlich),
genau so habe ich mir das vorgestellt, dass Du bei der Antwort passen wirst. Ist schon blöd, wenn man beim Pokern erwischt wird, aber kein As im Ärmel hat, was?
Erst machst Du mir ja noch Hoffnungen: "Ich kann und will Dir nicht die Denkarbeit abnehmen." Aber dann schreibst Du Sätze, die so wenig Denkarbeit erfordern, dass ich mich frage: Wie kann jemand Deines Intelligenzgrades seinen erklärten Gegnern derartige Steilflanken liefern?
Du jammerst rum, "...dass diese Diskussionsplatform nicht als solche funktioniert...
eher...wie eine Art Endlosrolle Klopapier...". Dazu will ich lediglich in Deinem Stil antworten: Plattform schreibt man mit zwei t (genauso wie Hanns mit zwei n und Grass mit ss) Du kleiner Grammatik- und Weltverbesserer.
Gruß Wanja, jaja
P.S. An alle wirklich kritischen Geister,
ich fand den Ansatz weiter unten ganz interessant: Ohne allem was hier läuft gegenüber unkritisch zu werden - was machen die Rest-Scherben heute? Was tragen Sie bei, um Licht ins Dunkel zu bringen und Klänge, Wärme und Witz in die Welt? Und was ist mit deren Homepage? Ansonsten gilt für mich: Wer nicht dabei war sollte Fragen stellen. Und wer dabei war auch.
Saturday, Febraury 23, 2002 - 02:53:59 pm:
Message from
Bernt Engelmann at Himmel
Liebe Wanja!
Ich kann und will Dir nicht die Denkarbeit abnehmen.
Ich kann und will es nicht ändern, dass diese "Diskussionsplatform" nicht als solche funktioniert und als solche auch nicht angelegt ist.
Eher ist diese Seite wie eine Art Endlosrolle Klopapier anzusehen.
Und wie ich es schon sagte:
Fans sollen kaufen, nicht denken.Nach heutigen Masstäben!
Denken ist die Kunst, zusammengesetzte erworbene Bausteine zu einem Bild zu formen, so wie ein Puzzle: je mehr Bausteine Du dein eigen nennst, je klarer wird das Bild.
Offizielles blendet, und Dreck an der Weste birgt in sich den obsessiven Drang nach Persilreinheit.
Denken ist nicht die Kunst, das Hirn auszuschalten, und sich den Prozess der Zusammensetzung erworbener Information nebst der Bewertung der so erworbenen Information von anderen abnehmen zu lassen.
Mach Dich auf die Suche, und Du wirst finden.
Irgendwann.
Bernt Engelmann URL : wer weiss schon wo
Saturday, Febraury 23, 2002 - 12:03:20 am:
Message from Karsten at 62.158.236.191
sorry- music-hall-altenburg.de/
Friday, Febraury 22, 2002 - 04:42:24 pm:
Message from jacky white at 62.227.253.234
am 9.3.2002 sind auch die"white stripes"in dortmund.
Friday, Febraury 22, 2002 - 01:03:34 pm:
Message from
Karsten at Siegel.Foerster@t-online.de
am 09.03.2002 gastiert in der Music-Hall zu
Altenburg/Thür. Die Rio reiser Gedächtnisband
Junimond-Dolly Bastards
Karsten URL : www.music-hall-altenburg.de
Friday, Febraury 22, 2002 - 10:52:16 am:
Message from
Sandra at smilke@gmx.de
Am Samstag, 16.2.02 waren wir zu einem Konzert im Rio Reiser Haus und ich muss sagen... wir waren nicht nur von ´"Klaus dem Geiger" beeindruckt, sondern auch von der gesamten Atmosphäre! Während man Rio Reiser vorher nur als "König von Deutschland" kannte, so beschäftigt man sich seit spätestens dem Tag mit "Rio" und "seiner Geschichte", wo man in Fresenhagen war! Es ist einfach beeindruckend zu sehen, wie sich Familie und Freunde für dieses "Lebenswerk" einsetzen - wenn nicht sogar aufopfern! Hut ab! Wir kommen wieder!!!
Friday, Febraury 22, 2002 - 09:09:20 am:
Message from
Grand at Prix.com
Hallo Erdlinge,
also mir gefällt im Moment von allen Liedern die Rio je gesungen hat das am Besten, was er heute Abend beim Grand Prix Vorentscheid singen wollte. Es heißt..., ... mmh, ...leider vergessen. Aber es hat eine wunderbare Melodie, die mir gar nicht mehr aus dem Kopf geht. Und wenn sie ihn diesen Text singen hören werden alle lächeln. Drücken wir ihm die Daumen. Wie immer.
Alles
von
Grand
Thursday, Febraury 21, 2002 - 05:47:22 pm:
Message from tambourmajor at 62.227.253.7
ahoi
zu tone,der fragte,welche tss-sachen gefallen.auch wenn die platte hier schon von einigen als schlechteste platte genannt wurde,mag ich die"scherben"(mit verboten usw.)musikalisch sehr gern.ein raufbringer die platte,hör sie gern,wenn ich auf parties geh´,die ich eigentlich nicht will,aber denke,man lebt ja nur singulär.
der erste song,den ich von den scherben kannte,war"wenn die nacht am tiefsten ist",ein ddr-freund empfahl mir die platte.
hörte ihn die ganze nacht und war fortan nie mehr allein.
Thursday, Febraury 21, 2002 - 02:15:23 pm:
Message from
Wanja at inter.net
Lieber Schreiber,
könntest Du noch ein paar ergänzende Worte zu Deinem Satz:
"Die Geschichte der TSS begann ebenso, wie sie endete: als Verteilungskonflikt. "
schreiben?
Danke im Voraus
Wanja
Thursday, Febraury 21, 2002 - 09:33:23 am:
Message from
Bernt Engelmann at Himmel
Liebe Leser!
Kennen Sie den gewaltigen Unterschied zwischen offizieller Geschichtsschreibung und inoffizieller?
Nicht?
Dann lesen sie doch mal eins meiner Bücher. Das wäre ein guter Einstieg.
Die offizielle Geschichtsschreibung ist und war stets die Ausdrucksform der Profiteure:
Weiß, rein, geschmeidig, leicht zu verstehen, makellos. 100 % Sonnenlicht, ohne Schatten.
Die inoffizielle Geschichtsschreibung ist hingegen als Detailsammlung des Szenarios anzusehen, wie es sich wirklich abgespielt hat ? nüchtern, ungeschminkt, kraft aller Detailzusammenhänge in sich schlüssig, schön und unschön zugleich, also beide Pole in sich vereinend.
Fans sollen kaufen, nicht denken ? zumindest nach heutigen Maßstäben. Kasse statt Kopf ? Bimbes statt Botschaft.
Das war nicht immer so. Es ist auch kein Naturgesetz.
Alle Menschen verfolgen Interessen. Die Frage dabei ist, welche Mittel sie dabei ergreifen, um die ihnen gesteckten Ziele auch zu erreichen.
Der integre Teil der Menschheit kennt moralische Skrupel bei der Erreichung dieser Ziele.
Der alles andere als integre Teil weiß gar nicht, wie man Skrupel buchstabiert ? er will es auch nicht wissen.
Es soll Menschen geben, die für Geld über Leichen gehen. Andere haben Skrupel.
Es soll Menschen geben, die prügeln ihre Sicht der Dinge per RA durch. Andere suchen das Gespräch.
Die Geschichte der TSS begann ebenso, wie sie endete: als Verteilungskonflikt.
So viele Beispiele....
Was bitte ist in Ihren Augen ein Künstler, der heute Geld zum Fenster herauswirft, das er morgen noch gar nicht verdient hat?
Ein selbstbewusster, selbstbestimmter Mensch? Vielleicht in der Legende, die Stroh in Gold umspinnt.
Oder nicht vielleicht doch ein Mensch, der den Weg in ein Versklavungssystem bewusst anvisiert, aus dem er kaum mehr entkommen kann (schön hierzu das unvergleichliche Bild aus Charlie Chaplins ?Moderne Zeiten?).
Kurt Tucholsky hat einst eine Treppe gezeichnet: Sie besteht aus drei Stufen: Sprechen ? Schreiben ? Schweigen.
Das Schweigen ist hierbei als höchste Stufe der Verachtung anzusehen: Wenn Du schweigst, gibst Du denen, die Du so gern verhungern siehst, keinerlei geistige Nahrung mehr.
Nen schönen Tag noch
Bernt Engelmann URL : wer weiss schon wo
Thursday, Febraury 21, 2002 - 07:17:47 am:
Message from
Klaus at Raus.de
High tone,
also ich glaube ja, das das nicht so viele sind, die hier mißverstehen, mißdeuten und Mist reden. Vielleicht ein oder zwei mit verschiedenen Pseudonymen. Ich schlage vor, wir reden auf der Alpha-Ebene miteinander und lassen ihn auf der Beta hungern, bis er seinem Geist mal einen Groschen gegeben hat.
Schade fand ich, daß Wolfgang Seidel nicht auf meine Fragen geantwortet hat, während ich unterwegs war. Er scheint zwar auch aus der gleichen Ecke zu kommen, aber nicht so sehr mit dem Rücken zur Wand zu stehen wie Drrr.Eislerrr alias Grrrass. Denn um die SCHERBEN von heute ist es ja beinahe wirklich schade - die leben doch alle noch. Und wenn "Eisler" hier seinen "Schüler Steitz" zitiert: "Wir haben Platten gemacht immer dann, wenn wir das Gefühl hatten, wir haben was zu sagen", dann ist das bald 20 Jahre nach dem letzten Studioalbum eine ziemliche Bankrotterklärung, oder einfach schade. Denn jeder von ihnen hätte ja auch alleine weitermachen können, so wie Rio. Wäre sicher spannend gewesen.
Deine 3 Fragen zu beantworten fällt mir schwer. Denn ich mag an den Scherben gerade diese unglaubliche Vielfalt: von Mensch Meier bis Keine Macht, von Samstagnachmittag bis Land in Sicht, von Bleib wo Du bist bis 'S is eben so, von Regentag bis Bist Du's.
Und selbst auf einem relativ ungeliebten Rio-Album wie dem roten dritten (RIO***) findet sich das ja wieder: So unterschiedliche Register wie von Zauberland zu Geld, von Was weiss ich zu Sternchen kann meines Wissens kein anderer deutschsprachiger Songschreiber ziehen.
Aber es gibt ein paar Sachen, bei denen habe ich das Gefühl: das konnte nur Rio. Darin war er nicht besser oder anders als die anderen, sondern einmalig. Das sind auf eine wunderbare Art deutsche Lieder wie: Der Sommer kommt, Übers Meer, 4 Wände, Dahin, Kneipe, Mhm, Im Süden, Hoffnung, Himmel und Erde - um nur die zu nennen, die mir jetzt einfallen.
Aber nicht träumen - hab Nachtschicht - muß uff Abeit...
Gruß Klaus (und raus)
Thursday, Febraury 21, 2002 - 12:12:44 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Lieber Klaus,
genau das was Deine Auflistung aussagt, sollte auch mein Beitrag ausdrücken.
Aber leider habe ich das gefühl das einige
leute hier auch das wieder in den falschen
hals kriegen werden, und uns als schleimer
oder systembejaher beschimpfen, sollen
sie machen, mir wurscht.
Um vielleicht mal einen anderen Diskusions-
strang anzuregen, welche Scherben-Lp ist
eurer Meinung die gelungenste, welcher Song gefällt euch aus welchen Gründen am besten und welche Alben/Songs aus Rios Solozeit sagen euch am meisten zu?
Wednesday, Febraury 20, 2002 - 03:34:33 pm:
Message from ein freud at 62.227.19.153
Melancholie in germany?
Rio-du hast klasse musik gemacht-begleitest
mich seit jahren-du hörst mich....
P.
Wednesday, Febraury 20, 2002 - 02:25:53 pm:
Message from Anonymous at 212.7.135.164
in dem Film "ich bieg dir 'nen Regenbogen" hörte ich von einer Kondolenzkarte auf der stand:
die immer dabei gewesen sind...
Sind die jetzt nicht mehr dabei?
Oder haben die Angst davor, daß sich hier eine Revolution entwickeln könnte, und versuchen uns durch seltsame Beiträge abzulenken oder zu verscheuchen???
Wednesday, Febraury 20, 2002 - 12:58:57 am:
Message from
Klaus at Raus
Lieber tone, lieber Dock,
laßt Euch nicht ärgern von Eisler-Grass. Diese Greisler-Assel ist an keinem lockeren Gedankenaustausch interessiert. er trägt die ganze Welt auf den Schultern und kämpft, und kämpft, wahrscheinlich bis zum Umfallen. Lassen wir ihn tun was er muß.
Ich z.B. konnte in tone's Zeilen gar kein Eigenlob entdecken - denn er hat doch mit keinem Wort von sich gesprochen, nur vom Archiv und den Möbius-Brüdern. Aber bei Leuten mit Schaum vorm Mund ist halt die allgemeine Wahrnehmung getrübt. Wir können ihn hier nicht nebenbei heilen, er braucht einen Arzt. Um den Heilungsprozeß zu beschleunigen, kann man ihn ja aber zuspitzen. Deshalb will ich mal noch ein bißchen "Eigenlob" in seinem Sinne üben, d.h. ich schreib noch was über Möbiusse.
Sie sind ja hier schon des öfteren übelst beschimpft worden, als Erbschleicher erster Güte und Schlimmeres. Nun kenne ich sie nicht, aber die anderen Schreiber ja offenbar auch nicht. Woran soll man sich also halten. Rio schreibt in seiner Autobiografie ein paar Sätze dazu, die eigentlich kein schlechtes Licht werfen. Schade für Grass, nichts zitierfähiges. Das Rio-Archiv tritt bis jetzt auch nur positiv in Erscheinung: Liebevoll gestaltete CDs mit Hintergrund-Informationen versehen. Keine Schnellschüsse. Keine Balladen-Sampler ala SONY. Schade für Eisler, der die Piano CDs als Exhumierung abstempelt und sich damit von den vielen mit Vernunft und Gefühl gesegneten Rio-Hörern isoliert.
Nun habe ich mal im Urlaub ein bißchen tiefer hier und da gestöbert und bin dabei auf ein paar interessante Fakten gestoßen. Meine Frage dabei war: wann hat Rio (freiwillig) mit seinen Brüdern zusammengearbeitet und ab wann hat er sie gemieden wie die Pest, oder nicht?
(Zu den nicht zu unterschätzenden frühen Vor-SCHERBEN-Zeiten wird ausführlicheres im Scherben-Songbuch gesagt, deshalb unterlasse ich hier die Aufzählung der vielen unbekannten Theaterstücke für die Rio die Musik schrieb und an denen seine Brüder immer beteiligt waren.)
1967 - Robinson 2000 die Beatoper (mit Gert und Peter M.)
1968 - Okkollo die Sumpfoper (mit Gert und Peter M.)
1969 - Rita & Paul (mit Gert M.) aus diesem Stück stammen die ersten Scherben-Songs
1971 - Warum geht es mir so dreckig 1. Scherben-LP (Original-Cover Gert M.)
u.a. Alles verändert sich (Text Gert M. der die Band in der ersten Zeit auch managt)
1972 - Keine Macht für Niemand 2. Scherben-LP (Original-Cover Gert M.)
1973 - Herr Fressack (mit Gert und Peter M.)
1975 - Wenn die Nacht am tiefsten 3. Scherben-LP (Original-Cover Gert M.)
1976 - Teufel hast Du Wind (mit Gert und Peter M.)
1976 - Arbeitslosen-Raggae (für einen Film von Gert M.)
1978 - Der 8.Tag (Musik für einen Film von Gert M.)
1981 - Märzstürme (Musik und Songs für ein Theaterstück von Peter M.)
u.a. Frühlingssturm / Rot / Himmel & Erde
1981 - IV (Die Schwarze) 4. Scherben-LP (Original-Cover Gert M.)
1982 - Schwarzfahrer (Musik und Songs für ein Theaterstück von Gert M.)
u.a. Laß uns das Ding drehn
1985 - Im SCHERBEN-Songbuch schreibt Gert Möbius neben Dietmar Roberg den mit Abstand
längsten Artikel über HOFMANNS COMIC TEATER / ROTE STEINE und TON STEINE SCHERBEN
von 1969 bis 71, u.a. Die Eroberung von Kreuzberg.
1989 - Das Wasser des Lebens (Musik und Songs für eine Stadtoper von Peter M.)
1991 - Durch die Wand 4. Rio-CD (Original-Cover und Foto Gert M.)
darauf: Jetzt schlägt`s 13 (Text von Peter M. aus Märzstürme)
1993 - Über alles 5. Rio-CD (Original-Cover Gert M.)
1995 - Die Braut der Brüder (Theaterstück von Peter M.)
1995 - König von Deutschland #95 (Video Gert M.)
1996 - Gefährliche Küsse (Filmmusik Drehbuch: Gert M.)
1996 - live II Scherben-CD (Original-Cover und Fotos Gert M.)
1996 - Himmel und Hölle 6.Rio-CD (Original-Cover Gert M.)
darauf: Eislied/Schlacht/Gefahr (Texte von Peter M. aus Braut der Brüder)
Tja, was soll ich sagen ? Laßt Fakten sprechen. Wie jeder vernünftige Mensch sieht ist das kein Eigenlob (mein lieber Grass-Halm), sondern ein Sammelsurium vieler kleiner und größerer Tatsachen, die wahrscheinlich noch nicht mal vollständig sind, sondern nur auf die Schnelle hier und da im Internet, auf CD-Hüllen und in Büchern Verstreutes sammelt. Es sieht wohl so aus, als müßte der, der sagt die Möbius-Brüder seien gemeingefährliche Blödmänner, Rio in dieses Urteil mit einschließen - oder ihm im gleichen Atemzug die Zurechnungsfähigkeit absprechen.
Verstehen Sie mich nicht falsch lieber Eisler (oder darf ich Hannsi mit zwei nn sagen ?), nicht alles wo Möbius drauf steht muß gleich genial sein. Oder wie Sie formulieren würden: Den Kopf gibt man nicht an der Garderobe ab. Aber das gilt eben auch für Sie.
Und noch ein Wunsch. Wenn in diesem Land hier was verändert werden soll, warum dann unbedingt mit der gesetzlichen Erbfolge anfangen. Ich hätte da die eine oder andere bessere Idee. Mehr Mut mein Lieber, mehr Phantasie.
Herzliche Grüße an alle kritischen Geister von
Klaus (bitte keinen Applaus)
Wednesday, Febraury 20, 2002 - 11:47:52 am:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
Ach Herr Grass, ich habe ja durchaus Verständnis für ihre schwierige persönliche Situation. Es ist sicher nicht einfach als enttäuschter Single-Mitfünfziger dem Leben noch positive Seiten abzugewinnen. Ihre Ausbrüche können sie trotzdem woanders absondern.Rechtschreibfehler passieren nun mal. Nur diese zu kritisieren spricht für ihre mittlerweile wohl versiegte inhaltliche Substanz - um es schmeichelhaft zu sagen.
Mich beschleicht beim Lesen ihrer Pseudolyrik zunehmend das Gefühl, dass sie leider immer noch nichts dazu gelernt haben, und weiterhin permanent durch die "Ruinen von Pompeji wandern". Lösen Sie sich endlich von ihren alten Stereotypen, oder möchten Sie auch die nächsten 50 Jahre als Single Schatten dahinsiechen???
Dock
p.s.
Günter Grass als Pseudonym für ihren Müll zu benutzen ist übrigens genauso peinlich wie der Mißbrauch von Hans ( zufrieden!!)Eisler.
Wednesday, Febraury 20, 2002 - 11:37:07 am:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
Ach Herr Grass, ich habe ja durchaus Verständnis für ihre schwierige persöhnliche Situation. Es ist sicher nicht einfach als entäuschter Single-Mitfünfziger dem Leben noch positive Seiten abzugewinnen. Ihre Ausbrüche können sie trotzdem woanders absondern.Rechtschreibfehler passieren nun mal. Nur diese zu kritiesiren spricht für ihre mittlerweile wohl versiegte inhaltliche Substanz - um es schmeichelhaft zu sagen.
Mich beschleicht beim Lesen ihrer Pseudolyrik zunehmend das Gefühl, dass sie leider immer noch nichts dazu gelernt haben, und weiterhin permanent durch die "Ruinen von Pompeiji wandern". Lösen Sie sich endlich von ihren alten Stereotypen, oder möchten Sie auch die nächsten 50 Jahre als Schatten dahinsichen???
Dock
p.s.
Günter Grass als Pseudonym für ihren Müll zu benutzen ist übrigens genauso peinlich wie der Mißbrauch von Hans ( zufrieden!!)Eisler.
Tuesday, Febraury 19, 2002 - 11:53:31 pm:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Eigenlob? Du Schwachkopf!!! Kann man hier
eigentlich gar keine vernünftige Diskusion führen, oder bin ich hier im Vorschülertreff
gelandet? Unglaublich
Tuesday, Febraury 19, 2002 - 01:15:47 pm:
Message from
Günter Grass at güntergrass@spd.de
Verzeihung, Herr Dock Haschischwaller, äh, Herr Schwille, dass ich Sie schon wieder erhellen muss.
Es heisst: "Exhumierung", nicht Exhuminierung.
Und "Hanns" Eisler, nicht Hans mit einfachem N.
Und zu Herrn tone möchte ich sagen: Ich finde
Eigenlob nicht nur gemäss eines Sprichwortes
stinkend, sondern ganz speziell dann extrem dämlich, wenn er unter Pseudonym erfolgt.
HÄÄÄÄ Hääää!
Und irgendwie muss diese "Frau im Mond" vielleicht doch die berühmte "Schrottfotze" sein.
Hääää Hääää!
MFG
Grass
Tuesday, Febraury 19, 2002 - 07:48:00 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Also ich kann nicht verstehen warum sich
hier einige Leute darüber aufregen, dass
vom Rio-Archiv neue Sachen rausgebracht
werden. Erstens bin ich froh über alles neue
bzw. anders interpretierte von/über Rio bzw.
den Scherben, und zweitens zeigt ja gerade
die Neuveröffentlichung von Himmel & Hölle,
was man von Rio`s Ex-Plattenfirma Sony noch
erwarten kann, nämlich nix.
Wer würde denn Rios Erbe verwalten, wenn
es nicht seine Brüder machen würden?
Also verschont mich endlich und den Rest
der Welt mit dieser Vermarktungsscheisse.
Und im übrigen gehören seine Brüder ja irgendwie auch zu Ton,Steine Scherben, wenn
man es genau nimmt. Wer hat denn die ersten
Platten produziert, gepresst und sich um die
Vermarktung gekümmert? Und die haben jetzt
auf einmal das Recht verloren seinen Nachlass
zu verwalten, ist doch Pillepalle
Monday, Febraury 18, 2002 - 01:54:32 pm:
Message from Michael at 195.93.64.183
Na, da lach' ich mir doch eins !! Oder gar zweie ??
Da hatten sie doch so viel Zeit. Von 68 bis heute! Na, rechne mal selbst nach; das rechnen hast du doch bestimmt nicht verlernt, oder?
Da hatten also die "radikalen Linken" so unsagbar viel Zeit nicht nur über die Welt, sondern auch mal über sich selbst nachzudenken. Und was ist passiert ? Nix!!Rein gar nichts.
Nicht nur die sektiererische Linke hatte schon immer ein verkrampftes Verhältnis zur Kunst. Und Musik.... Musik ? Ja, Musik ist doch auch ein Teil der künstlerischen Betätigung von Menschen.
Versucht doch mal zur Abwechslung: ein Bild von Claude Monet hinsichtlich des Klassenstandpunktes und der Bedeutung für die revolutionäre Bewegung zu durchleuchten.
Na, klappt's nicht? Doch, doch, bei euch bestimmt!
Scheint es für euch immer noch (nach so langer Zeit) nur schwarz und weiß zu geben ?
Wollt ihr euch nicht mal der bunten Welt der Phantasie hingeben? Habt ihr immer noch so große Angst davor einfach mal loszulassen ?? Gibt euch das Zerwühlen und Durchleuchten von künstlerischen Erbe Rio's auf politische Bedeutungen und Entwicklungen wirklich so viel Kraft, das ihr euer eigenes Scheitern besser verkraften könnt?
Oder: wenn die Selbstzweifel an eurer eigenen Person zu groß werden, ach, wie schön ist es dann, sich selbst aufzuwerten, in dem man andere Menschen abwertet, die sich um den Erhalt des künstlerischen Erbes von Rio bemühen? Versteht ihr das etwa unter Dialektik? (Nein, nein, das hat jetzt nichts, aber auch gar nichts mit Dialekt zu tun.)
Etwas wirklich am Leben zu halten, eine Vision, einen Traum, ist schon immer schwerer gewesen. Um wieviel leichter ist es da doch, sich nur das Maul zu zerreißen.
Oder gar wachsend Keime zu zertreten.
Lehnt euch doch einfach mal zurück, entspannt und lauscht dem Text "Der Junge am Fluß".
Liegt euch da schon wieder "kleinbürgerliches Kultur-Geniesertum?" auf den Lippen?
Na, da lach' ich mir doch eins !! Oder gar zweie !!
Euer Michael
Monday, Febraury 18, 2002 - 11:00:52 am:
Message from Frau at 62.226.140.53
Hallo Dock,
ich fand den kleinen Trick von Dr.Schiwago gar nicht mal so schlecht. Immerhin fühlt sich der Grobian hinter der Eisler-Maske plötzlich bemüßigt, auf einen machbaren Grundton einzusteigen. Er nennt es zwar larmoyant oder menschelnd, aber es hat die Beiträge hier doch lesenswerter gemacht.
Was mir nur auffällt: "Eisler" tut alles andere als Eisler, er antwortet eigentlich auf keine Frage sondern wirft lieber neue Nebelbomben. Was ja auch eine Antwort ist, wenn mans recht bedenkt.
Und dann am Ende scheint doch wieder ein Zipfelchen seiner wahren Identität durch, wenn er mit einer "blitzartig" lädierten Gesundheit droht. So agressiv enttäuscht kann eigentlich nur ein Single-Mittfünfziger sein, bei dem die kleinste Fragestellung jenseits des eigenen Horizonts gleich das ganze Lebensgebäude ins Wanken bringt. Das wär kein Mann für mich.
Da gehe ich lieber zum Dylankonzert. Der wäre mir sogar sturzbetrunken noch interessanter.
In Vorfreude
Die Frau im Mond
Frau URL : Mond
Monday, Febraury 18, 2002 - 08:47:47 am:
Message from
Dock at hg.schwille@tionline.de
Sehr geehrter Herr Eisler,
Bitte verschonen sie uns in Zukunft mit ihrem larmoyant-nichtssagenden Gelaber, was sie dem Doktor vorwerfen trifft leider auch auf sie selbst zu. Dem Reiser-Archiv die Exhuminierung Rios vorzuwerfen ist eine Frechheit, durch die Piano-Versionen gewinnen viele Songs, zumindest bekommen einige dadurch eine gänzlich andere Perspektive aber lassen wir es damit beruhen, sie werden se ja eh nicht verstehen. Zum Album "Scherben" natürlich hat es nicht die musikalische Klasse des Vorgängers, es wurde meines Wissens jedoch auch mit dem Ziel produziert den sog. "Teenie- Markt" zu erreichen um wenigstens einen Teil der Schulden abbauen zu können, das dieses Ziel nicht erreicht wurde ist eine andere Geschichte.
Dabei will ich es erst mal belassen, sich hinter einem Synonom wie "Hans Eisler" zu verstecken bestätigt nur ihre Arroganz und ist schlicht und ergreifend daneben.
Verschonen sie uns in Zukunft bitte auch mit Waschlappen vom schlage eines Konstantin Wecker.
Ich habe in den letzten Jahren einige Dylan-Konzerte gesehen und muß ihnen zu ihrem Leidewesen miteilen das der Meister, wo auch immer er aufgetreten ist exellente Performances abgeliefert hat.
Bei interesse www.epectingrain.de
Übrigens das nächste Wecker Konzert kommt bestimmt.
Dock
Monday, Febraury 18, 2002 - 06:30:49 am:
Message from
Hanns Eisler at Himmel
Ach, Herr Schiwago, ach!
Ein weiteres Mal weckt mich die Penetranz Ihrer Unwissenheit aus meinem himmlischen Schlafe!
Eine kleine Erhellung zunächst: ex-orbit steht für "ausserhalb des Erdenballes".
Sowohl der von Ihnen zitierte Herr Steitz als auch Herr Buchner erfreuen sich bester irdischer Gesundheit. Da ist keiner ausserhalb der Irdischen befindlich.
Aber was an Herrn Buchner nun exorbitant sein soll, vermögen wirklich nur Sie zu begreifen.
Rein physiognomisch möge er diesem Zustand ja in einer Phase sehr nahe gewesen sein, als er dem König Alkohol zu sehr zusprach. Diese liegt lange zurück.
Wie andere grossartige (das ist was anderes wie exorbitant) künstlerische Gewächse (z. B. EAV) hatte Herr Buchner grossartiges mitzuteilen während der 80er Jahre, und er war gänzlich unbekümmert, ob das nun kommerziell lief oder nicht.
Doch soll es, geschätzter Schiwago, Künstler geben, die einfach den Ausknopf nicht finden können und stattdessen in einer Art Endlosschleife immer weiter machen.
Und andere tuns zu spät: so wie die SCHERBEN. So hätten große Teile der letzten Platte "Scherben" gänzlich unterbleiben können, besonders der musikalische Ausschuss des Pianisten.
Ich wäre nicht böse gewesen, wenn nach der "Schwarzen" schon Feierabend gewesen wäre, ganz bestimmt nicht.
Was aus solchen Verspätungen bzw. Verirrungen in einer Art Endlosschleife resultiert, Herr Kollege, sind bestenfalls Seichtigkeiten, die fast niemanden interessieren, historischer Ausschuss sozusagen.
Nun wurde auf dieser Seite ja mehrfach entideologisiert und stattdessen "gemenschelt". Für die Emanzipation der Menschheit ist das nichts weiteres als konterrevolutionäres Wischiwaschi, will sagen: es bringt nichts voran, weil das Wischiwaschi-Gemenschel der berühmteste Trick der konterrevolutionären Bourgeoisie ist, um die Konturen des irdischen Ungleichgewichtes zu vertuschen, damit alles so bleibe, wie es war, und sich möglichst nichts daran ändere.
Was sagt Herr Heino uns mit: "Rio sang für die Menschen."?
Reiche Spitzköpfe sind doch auch Menschen, Haider ist doch auch ein Mensch. Und Stoiber auch. Auch Saddam Hussein. Soll Kollege Reiser für die gesungen haben? Ernsthaft?
Die Irdischen bestehen ja nicht nur aus Rundköpfen, sondern es sind etliche Spitzköpfe unter Ihnen, welche die Forderungen nach "mehr Freiheit", stammend von einer Generation von langhaarigen aufgebrachten Kleinbürgerseeligkeiten (zu denen Herr Heino unzweifelhaft gehört), die von der Kinderkrankheit des Sozialismus infiziert waren und sind (=dem Anarchismus), letztendlich für sich entdeckt haben, mit der Folge, dass sie die Rundköpfe noch effizienter unterdrücken als je zuvor.
Diese Spitzköpfe, die vielleicht früher mal Rundköpfe gewesen seien mögen, kennen noch andere Geschmacklosigkeiten über die Verirrung in einer Art Endlosschleife hinaus:
Die Exhumierung nämlich: Beispiele: Rio am Piano eins und zwei, neues Glas etc.
Da lobe ich mir doch meinen Schüler Steitz: "Wir haben Platten gemacht immer dann, wenn wir das Gefühl hatten, wir haben was zu sagen."
Und mir scheint, ich habe noch einen guten Schüler auf Erden: Der Untiefe des Kokains entflohen und dem Irrglauben an den heutigen damals wie heute völlig auralosen Kriegsminister abgeschworen, befindet er sich heute wieder auf dem Zenit seines irdischen Schaffens:
Sein Name ist Konstantin Wecker. Nehmen Sie eine Kostprobe von ihm im "Scheibenwischer" des Herrn Hildebrandt:
Freitag, 23.02.2002 auf 3SAT, 22.30 Uhr.
Ach ja: dem Herrn Heino aus Berlin und dem Herrn Dock aus Tübingen wünsche ich, dass Mr. Zimmerman bei seinen Gigs nicht wieder so strunzbesoffen sein möge. Ich habe da so eine düstere Erinnerung an Ihn. Das Publikum floh in Scharen: Ich sage nur: Rhein-Main-Halle zu Wiesbaden. Grauenvoll, kann ich Ihnen sagen, grauenvoll!
Ihr Eisler
P. S.: Ein Tip ganz in Ihrem Sinne: Wenn Sie, geschätzter Kollege Schiwago, noch weiter mit Ihrem larmoyant-nichtssagenden Getöse fortfahren, wecken Sie noch unseren Himmelsboß auf.
Und der reagiert auf sowas sehr ungnädig: In der Regel weist er dann den Petrus an, Blitze zu schicken. Diese Blitze könnten geeignet sein, Ihre Gesundheit ernsthaft zu lädieren. Aber vielleicht schulen Blitze auch das Denkvermögen - man weiss ja nie.
Hanns Eisler URL : Irgendwie nirgendwo
Sunday, Febraury 17, 2002 - 03:01:43 pm:
Message from
Dr.Schiwago at Moskau
Lieber Talk Talk,
HAINDLING sagen Sie ? Kenne ich. Exorbitant der Mann, auch wenn ich selbst nicht so genau weiß, was das ist, aber er ist mit Sicherheit exorbitant.
Herzliche Grüße
Schiwago (für Sie natürlich ohne Dr.)
Sunday, Febraury 17, 2002 - 02:56:50 pm:
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Dr.Schiwago at Moskau
Sehr geehrter Doktor Eisler, interessante Gedanken, die Sie da äußern. In der Tat. In der Tat.
Aber sagen Sie: Der gelehrige Schüler in Portugal, von dem Sie da so ehrfurchtsvoll spruchen, der mit dem so französisch klingenden Namen, sollte damit der Lead-Gitarrist Ralph Steitz gemeint sein, jener tatsächlich seinerzeit im vorigen Jahrhundert durch einige überdurchschnittliche Begabungen auffällig gewordene Freund unseres verehrten Reiser, also der clevere Spitzbube, welcher sich jeglicher Diskussion schweigend verweigert (natürlich nicht, damit sein Denkmal keine Kratzer bekommt), jener sympathische Deutschland-Flüchtling, der Ihnen seit langer Zeit nicht mehr nur musikalisch nachzueifern scheint, sondern offenbar schon vor einiger Zeit unwiederbringlich zu Ihnen auf Wolke 9 entschwebt ist, von wo aus er durch diverse schwer zu ortende aber um so besser zu schnuppernde Dunstwolken eindeutigen Ursprungs auf uns Nachgeborene herab zu lächeln scheint ? Ein netter junger Mann, wirklich. Nett.
Da sie ihm näher zu stehen scheinen, als wir immer noch Sterbliche hier eine kleine Bitte von Kollege zu Kollege sozusagen, obwohl ich mir fast sicher bin, Sie schon jetzt unwillig den Kopf schütteln zu sehen: Laden Sie Ihn doch einfach mal ein, das er irgendwo hier in erreichbarer Nähe uns gehörig das Gehirn durchpustet mit einem gewagten Akkord, einem neuen Riff, das diese so grauslich festgefahrene Gesellschaft aufhorchen läßt. Dank Jazz-Harmonik, Synkopen, Taktwechseln und dererlei von Ihnen vorgeschlagenen musikalischen Raffinessen, an denen die Nicht-Flachschädel sofort merken würden: Euch meine ich, Rundschädel. Ich bin zurückgekehrt aus dem Exil. Ich führe Euch wieder heim ins Scherbenland.
Schon beim Schreiben treten mir die Tränen der Vorfreude in die Augen. Was soll das erst werden, wenn er mir leibhaft gegenüber steht. Rio ist tot - es lebe der Steitz. Solange hat er sich nun schon aufgespart für einen besonderen Augenblick wie diesen. Ich glaube, beim Stand der Dinge müßte er nicht mal etwas besonderes aus dem Ärmel zaubern. Nein, schon ein einfaches Hänschen Klein von ihm wäre ja mehr, als wir alle noch von ihm zu erwarten hatten, und würde jeden Stein wieder an die richtige Stelle setzen. Er, der sein Lebenswerk schon vor Jahrzehnten vollendet hat und deshalb jetzt tatenlos aus der Ferne zusehen muß. Nein, kann ich da nur sagen. Und ich sage es nochmal, daß jeder es hört: Nein. Also ich muß sagen, lieber Eisler, wenn das geschähe, wenn Sie das hinkriegen könnten - der Dienst, den Sie unserem Gemeinwesen damit erweisen würden, wäre größer noch, als der, den Sie selbst ihm erwiesen, als Sie das schnöde "Goodbye Johnny" zur Nationalhymne Ihres sozialistischen Vaterlandes DDR umsponnen (Stroh zu Gold sozusagen, Hut ab). Also wie gesagt: Ich wäre sprachlos.
Und dafür wären doch dann Sie auch wieder dankbar, stimmts oder hab ich Recht ?
In diesem Sinne mein Lieber grüßt Sie ganz ganz herzlich Ihr
Dr.Schiwago
Sunday, Febraury 17, 2002 - 02:22:35 pm:
Message from
Talk at Talk
Es gibt immer einen kleinen aber entscheidenden Unterschied: die einen machen es - die anderen reden nur drüber. Die zweiten wissen's natürlich meistens besser, da sie kein Risiko eingehen.
Ein interessantes Beispiel hierzulande (um nicht immer nur die globale Szene mit Unterhaltungskünstler Robert Zimmermann alias Bobby Dylan an der Spitze zu zitieren) wäre vielleicht: Hans-Jürgen Buchner mit seiner Band HAINDLING.
Immer dicht am bayrischen Sound. Füllt grosse Hallen. Gute Texte. Dem Volk aufs Maul. Ist kommerziell erfolgreich. Schreibt darüberhinaus gute Filmmusiken. Mit einem Wort: ein sehr interessanter widersprüchlicher Künstler. Er tut es einfach. Und es geht. Wer hätte das gedacht. Hört ihn Euch mal an in einer Diskussionspause.
Gruss Talk Talk
Sunday, Febraury 17, 2002 - 02:05:46 pm:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
Hi Heino
Deine Argumentation ist interresant,vermutlich liegst du richtig mit der Annahme das ein Folksinger in erster Linie auch für Fans,Freunde etc. singt und nicht versucht das gesammte Volk zu representieren was ja auch nicht vorteilhaft wäre.Vielleicht versucht ein Folksinger jedoch das Zusammengehörikeitsgefühl eines Landes und deren Bewohner zu stärken bzw. die zwischenmenschliche Toleranz, was aus den zwei von dir genannten Songs hervorgeht.
Das Rio für die Menschen gesungen hat ist richtig und findet meine volle Zustimmung.
Ich wünsch dir ebenfalls viel Spass bei dem Dylan Konzert in Berlin
In diesem Sinne
Dock
Sunday, Febraury 17, 2002 - 12:21:26 am:
Message from
heino at musikantenst@dl
Hallo Dock
Ich gehe auf das Berliner Konzert. Aber bist du dir sicher, dass Folk-Musik mit Volksmusik richtig übersetzt ist? „my folks“ heisst „meine Kollegen/Freunde/Familie“ und nicht „mein Volk“. Und ein Folk-Singer singt für seine Kollegen und Freunde. Für sein Volk zu singen, hat einen anderen Unterton. Stoiber und ich mögen Angehörige des selben Volkes sein. Freunde und Kollegen sind wir sicher nicht, auch wenn der gerne von einem nationalen Interesse schwafelt, dass uns angeblich einigen müsste.
Und wenn ich aus dem Fenster sehe, wird die Sache noch komplizierter. Berlin ist von den Söhnen und Töchtern vieler Völker bewohnt. Die singen ganz verschiedene (Volks)Lieder – und sind doch alle Berliner. Das ist es wohl, was Woody Guthrie mit „This Land Is Your Land“ sagen wollte und weswegen dieses Lied in der US-Bürgerrechtsbewegung im Kampf gegen Rassendiskriminierung und soziale Ungerechtigkeit so gern gesungen wurde.
Die passende Scherben-Zeile gibt es dazu in „Mein Name ist Mensch“: meine Brüder sind schwarz, meine Schwestern sind gelb... Wenn Rio also ein Volkssänger war, dann für ein sehr buntes Völkchen, für das es nur einen Namen gibt – Mensch. Einigen wir uns also darauf: Rio sang für die Menschen.
Viel Spass beim Münchner Dylan-Konzert
Sunday, Febraury 17, 2002 - 09:19:28 am:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
Hi Heino;
Ich begrabe meine Pläne dadurch natürlich nicht. Du gehst aber nicht zufällig auf das München Konzert???
Ein Folkmusiker war zum Beispiel Woody Guthrie, einer aus dem Volk fürs Volk,für Bayern,fällt mir der schon erwähnte Hans Söllner ein.
Beenden wir hiermit die Diskussion, vielleicht können wir uns ja auf ein Zitat einigen das vor einigen Jahren im Rolling Stone erschien, "Niemand in Deutschland schreibt so wahre, aufrichtig radikale und nachzuempfindende Texte wie dieser melancholische Spielmann des auslaufenden 20. Jahrhunderts"
In diesem Sinne
Dock
Sunday, Febraury 17, 2002 - 07:57:47 am:
Message from Anonymous at 62.214.50.234
ALLES LÜGE !!!
Sunday, Febraury 17, 2002 - 05:35:08 am:
Message from
der wahre Heino at musikantenst@dl
Hallo Dock
doch, es gibt noch andere Scherben-Hörer, die zum Dylan Konzert gehen. Ich hoffe, du begräbst deine Pläne nicht, wenn du hörst, daß ich es bin...
Sunday, Febraury 17, 2002 - 04:34:51 am:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
An Heino;
Hast du schon mal was von dem Unterschied zwischen volkstühmlicher Musik und Volksmusik gehört??
Vor euren dogmatischen Äußerungen sind die Scherben doch erst aus Berlin geflohen.
Also hört endlich auf die Scherben und Rio als Projektionsfläche eurer Sehnsüchte und Wünsche zu mißbrauchen. Bob Dylan versteht sich übrigens als teil der seichten Unterhaltungsbranche, was noch lange nicht heißt das er seichte Kunst produziert. Genauso wenig hat ein Volkssänger mit volkstümlicher Musik am Hut.Ich glaube übrigens das auch Hans Söllner stolz darauf wäre als Volkssänger bezeichnet zu werden.
Laßt euch von den Pseudo-Linken nicht unterkriegen.
In diesem Sinne
Dock
Sunday, Febraury 17, 2002 - 04:05:06 am:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
Halllo;
Ich melde mich nun innerhalb kürzester Zeit schon zum zweiten mal zu Wort. Diesmal aber mit einem ganz anderen Anliegen. Ich suche dringend eine Mitfahrgelegenheit zum Dylan-Konzert in München am 17.4.02. Ich komme aus Tübingen falls das jemand was sagt,(nächste große Stadt Stuttgart). Ich bin am 16.4 natürlich auch in Stuttgart auf dem Dylan Konzert. Schickt mir eine Mail wenn ihr eine Mitfahrgelegenheit zu bieten habt. Es wird doch hoffentlich noch andere Reiser,Scherben Fans geben die auch Dylan hören.
Mit freundlichen Grüßen
Dock
Dock URL : wann wenn nicht jetzt.....
Sunday, Febraury 17, 2002 - 04:00:23 am:
Message from
der wahre Heino at musikantenst@dl.de
Eine Vorbemerkung – Einige scheinen Kritik am Verein mit Kritik an Rio zu verwechseln, den sie dann mit flammenden Worten meinen verteidigen zu müssen. Und dabei oft ziemlich weit am Thema vorbei reden...
Vor ein paar Wochen las ich auf der Pinwand die Frage, was es denn heute an kritischer Musik gibt. Und das Wort, an dem sich in den letzten Beiträgen die Gemüter erhitzten, was Volksmusik. Verbinden wir doch mal die beiden Debatten und fragen: gibt es eine kritische Volksmusik?
Der aktuelle Streit kommt wahrscheinlich auch daher, dass man sich gar nicht die Mühe gemacht hat, zu fragen, was das denn eigentlich ist, diese Volksmusik. Das versuche ich mal nachzuholen.
Das, was uns als deutsche Volksmusik verkauft wird nicht vom Volk gemacht. Das sind in den wenigsten Fällen wirklich überlieferte Lieder. Das ist eine Industrie, die jeden Tag eine Unmenge Musik und Text ausspuckt, die bis hin zur optischen Präsentation ein scharf umrissenes Bündel von Klischees befolgt. Und selbst ein Musiker, der außerhalb dieses Apparates steht und eine alternative Volksmusik versucht, singt keine Volkslieder. Er singt seine Lieder.
Und darauf zu antworten: „aber er singt fürs Volk“, ist auch nicht überzeugend. Für welches Volk denn? Für Edmund Stoiber und mich? Wir haben beide denselben Pass in der Tasche und reden dieselbe Sprache. Was der sagt unterscheidet sich allerdings ziemlich von dem, was ich sage. Und wenn ich lieber HipHop höre als Volksmusik. Werde ich dann aus diesem Volk ausgeschlossen?
Bleiben also die Klischees, die eine Musik in das Regal für Volksmusik einsortiert. Das sind musikalische Formen, die einer strengen Vorgabe aus vertrauten Melodien und Klängen folgen. Das erzeugt beim Hörer ein Gefühl der Sicherheit und Gerborgenheit. Sozusagen ein Gefühl von Heimat. Das kann Pop-Musik auch. Es gibt sie lange genug, um einen ähnlichen Kanon von Klischees zu entwickeln. Bei dem, was man Volksmusik nennt, kommt im Gegensatz zum internationalen Charakter des Pop noch eine regionale Gebundenheit der musikalischen Stilmittel hinzu. Vielleicht kann man es so sagen; Pop ist eine Wahlheimat, in die Volksmusik wird man geboren.
Was sich zur Musik sagen lässt, gilt auch für die Texte. Auch da wird ein immer gleicher Wertekanon beschworen aus Liebe zur Familie und zur Heimat. Da wundert es nicht, dass diese Musik vor allem von Konservativen geliebt wird. Für die ist Veränderung schon immer ein Gräuel. Außer, sie tastet die Einteilung von Oben und Unten nicht an. Stoibers Slogan „Laptop und Lederhose“ heißt, Fortschritt ist toll, wenn die Reichen dabei etwas reicher werden und sonst alles bleibt, wie es ist. Und Stoiber ist ja ein ausgewiesener Freund und Förderer der Volksmusik, von der er auch seine Auftritte begleiten lässt.
Kann es eine andere, nicht-konservative, kritische Volksmusik geben? Es gibt eine Reihe Künstler, die sich der musikalischen Stimittel der Volksmusik bedienen und andere Texte darauf singen. Oft ist das Ergebnis nur parodistisch. Da lachen dann die Gegner von Volksmusik und deren Freunde sind wütend, weil sie merken, dass man sie vorführt. Im günstigsten Falle hat man eine Musik, die über die Vertrautheit des Klanges den Hörer in Geborgenheit wiegt und er vom Text aus dieser Geborgenheit auch nicht aufgeschreckt wird. Wie viel kommt da noch von einer kritischen Botschaft an. Und wer jetzt bei Geborgenheit nur an Schmuselieder denkt, der irrt. Das funktioniert auch so mit beliebten Liedern zum Mitsingen. Mitsingen ist nämlich nicht Mitdenken. Dann wären Fußballstadien und Karnevalsumzüge philosophische Seminare.
Zum Schluß noch etwas zum darüber nachdenken. Nicht erst im Nachkriegsdeutschland waren alle musikalischen Stile, die mit den Adjektiven rebellisch, subversiv belegt wurden, Musiken, die in Gegnerschaft zur Volksmusik standen – Jazz, Rock’n’Roll, Punk. Die eigneten sich als Medium für eine kritische Botschaft und als Katalysator für Menschen, die mit den bestehenden Zuständen im Clinch waren, schon deshalb, weil sie von den Konservativen gehasst wurden. Wenn die Rechten das Vaterland bei solchen Klängen untergehen sahen, sagten wir – soll es doch. Kennt jemand von euch einen Volkssänger mit ähnlicher Wirkung?
Und die Scherben bezeichneten sich ja wohl als Rockband ...
Saturday, Febraury 16, 2002 - 03:41:21 pm:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
Am 25.3.02 erscheint eine bisher unveröffentlichte Aufnahme von Rio Reiser, die Single bzw. der Song heißt "Herzverloren". Mehr Infos unter www.rio-raum.de.
Wann erscheint eigentlich das angekündigte Reiser Songbook sowie die geplante Raritäten CD, wäre schön wenn jemand aus dem Archiv einen vorläufigen Veröffentlichungstermin bekanntgeben könnte.
Ich melde mich zum ersten mal auf dieser Seite zu Wort, die meines Wissens zum Gedenken an Rio Reiser eingerichtet wurde, scheinbar aber nur von linken?? Dogmatikern für unsägliche Diskussionen missbraucht wird. Rio bezeichnete sich übrigens gerne als Volkssänger,"einer fürs Volk und aus dem Volk". Träume erfrieren wenn Niemand da ist der sie träumen will.....
Mit freundlichem Gruß an alle vernünftigen Reiser Und Scherben Freaks
Dock
Saturday, Febraury 16, 2002 - 03:39:07 pm:
Message from
Dock at hg.schwille@t-online.de
Am 25.3.02 erscheint eine bisher unveröffentlichte Aufnahme von Rio Reiser, die Single bzw. der Song heißt "Herzverloren". Mehr Infos unter www.rio-raum.de.
Wann erscheint eigentlich das angekündigte Reiser Songbook sowie die geplante Raritäten CD, wäre schön wenn jemand aus dem Archiv einen vorläufigen Veröffentlichungstermin bekanntgeben könnte.
Ich melde mich zum ersten mal auf dieser Seite zu Wort, die meines Wissens zum Gedenken an Rio Reiser eingerichtet wurde, scheinbar aber nur von linken?? Dogmatikern für unsägliche Diskussionen missbraucht wird. Rio bezeichnete sich übrigens gerne als Volkssänger,"einer fürs Volk und aus dem Volk". Träume erfrieren wenn Niemand da ist der sie träumen will.....
Mit freundlichem Gruß an alle vernünftigen Reiser Und Scherben Freaks
Dock
Saturday, Febraury 16, 2002 - 05:12:16 am:
Message from
Hanns Eisler at Himmel
Sehr geehrter Herr Dr. Schiwago,
diese Frau im Mond, sagen Sie, ist das die mit den ewigen riotischen Vereinnahmungsgrüssen und dem Kitsch-Herz?
Sie schreiben ganz richtig: "Es gibt keine sozialistische Streichholzschachtel." Danke! Ich fühle mich geschmeichelt. In meiner tiefen profunderen Beschäftigung mit Arbeiterkultur hatte ich stetig das Problem: Wie bringe ich den soldatischen Gehorsams- und Marschtrittcharakter aus der Musik raus? Wie gestalte ich Musik so, dass sie nicht von den Faschisten vereinnahmt werden kann, damit sie nicht jeder Flachschädel mitgröhlen kann?
Kompositorisch gibt es jede Menge Tricks, um Musik mehr "sophisticated" zu gestalten: Jazz-Harmonik, Synkopen, Taktwechsel, Nicht-Vier-Vierteltakte und so viele mehr.
Ich habe diesbezüglich einen sehr lernfähigen und lernwilligen Schüler auf Erden: Der lebt in Portugal und hat einen sehr französich klingenden Namen.
Ein schönes Beispiel hierfür ist ein von mir vertonter Text meines geschätzten Kollegen Bertolt Brecht:
Die Ballade vom Wasserrad
Von den Grossen dieser Erde
melden uns die Heldenlieder
steigend auf so wie Gestirne
gehn sie wie Gestirne nieder.
Das klingt tröstlich, und man muss es wissen
nur für uns, die wir sie nähren müssen
ist das leider immer ziemlich gleich geblieben:
Aufstieg oder Fall: Wer trägt die Spesen?
Refrain:
Freilich dreht das Rad sich immer weiter
doch was droben ist, nicht droben bleibt.
Aber für das Wasser unten
heisst das leider nur: Dass es das Rad halt ewig treibt.
Ach, wir hatten viele Herren
hatten Tiger und Hyänen
hatten Adler, hatten Schweine,
doch wir nährten den und jenen.
Ob sie besser waren oder schlimmer,
ach, der Stiefel glich dem Stiefel immer.
Und uns trat er. Ihr versteht: Ich meine:
Das wir keine andern Herren brauchen, sondern keine!
Refrain:
Freilich dreht das Rad............................
Und sie schlagen sich die Köpfe blutig,
raufend um die Beute.
Nennen einander gierige Tröpfe
Und sich selber gute Leute.
Unaufhörlich sehn wir sie einander grollen
und zerfleischen. Einzig und alleinig
wenn wir sie nicht mehr ernähren wollen,
sind sie sich auf einmal plötzlich völlig einig.
Denn dann dreht das Rad sich nicht mehr weiter
und das heitre Spiel, es unterbleibt.
Wenn das Wasser plötzlich mit befreiter Stärke
Seine eigne Sach betreibt.
Erkennen sie selbst, geschätzter Herr Dr. Schiwago, wie flach ihre geschichtsrelativierenden Formulierungen vor diesem Hintergrund erscheinen:
Aber fast vergaß ichs: Sie haben sich ja noch ein Hintertürchen offengehalten, durch das sie jetzt sehr schnell die Flucht ergrefen werden:
Ich meine das Wörtchen "fast". Und was heisst denn bitte "fast alles für alles verwenden"? Mit so einem Getöse kann ich nichts anfangen, tut mir aufrichtig leid. Wenn Sie sich da klarer ausdrücken könnten? Ich bitte darum.
Und auch ihr Folgesatz, geradezu überquellend vor oberflächlichem Defätismus, verrät: Sie haben noch nie in ihrer bescheidenen Existenz
bewußt Geschichte geschrieben, sie ist Ihnen immer geschrieben worden, Sie selbst waren nie aktiver Teil von ihr.
Und diese Konjnktive: "Wäre" und "würde": Grausam! Ich bedaure Sie sehr, werter Dr. Schiwago. Mein grossmütiges Mitgefühl für Sie.
Möge ihr Erfinder mit all dem, was er "Komposition" nennt, weiterhin Schmalzlocken, Spiessbürger und alte Ommis um ihren letzten Euro bringen.
Nur eine bescheidene Bitte hätte ich schon: Nehmen Sie nie wieder meinen Namen in den Mund, denn das steht Ihnen nicht zu Gesichte. Ich könnte mich im Grab herumdrehen, wissen Sie. Und ich hab ein Recht auf ruhigen Schlaf.
Mit sozialistischen Grüssen
gez. Eisler
Hanns Eisler URL : irgendwie nirgendwo
Friday, Febraury 15, 2002 - 07:08:56 am:
Message from
Dr.Schiwago at moskau.com
Liebe Frau im Mond,
den, den Du da hast, kann man ja fast beneiden.
Lieber Traumdeuter,
wenn eine rechte Band einen SCHERBEN-Song covert, findet man das natürlich ebenso erschreckend wie lächerlich. Auf der anderen Seite bemerkte schon Hanns Eisler ganz richtig: "Es gibt keine sozialistische Streichholzschachtel." Mit anderen Worten: man kann fast alles für alles verwenden.
Wär diese Seite hier irgendwie anders, würde das allerdings wohl auch nichts daran ändern. Die Dummen sterben nicht aus, und wie Günter Grass in seinem neuen Buch schreibt: "Das hat nie ein Ende." Nichtsdestotrotz sollte man die Augen offen halten. Nur aufpassen, das sie nicht rausfallen.
But now something different complete:
Liebe alle,
ich fand Klaus' Fragen (siehe weiter unten) betreffs der SCHERBEN-Homepage interessant. Vielleicht wäre es wirklich mal angebracht, auch da ein bisschen nachzuhaken?
Dr.Schiwago
Friday, Febraury 15, 2002 - 06:52:13 am:
Message from
Frau at Mond
Na, Du Traumdeuter,
willst Du wieder eine härtere Gangart einlegen? Zwischen kosmischer Strahlung und Brüllen gibt es für den krisenerfahrenen Mitteleuropäer eine schier unendliche Vielfalt an Möglichkeiten, miteinander zu kommunizieren (na, wie war das formuliert?). Nicht das Thema bestimmt den Ton, sondern der Reifegrad der beteiligten Gesprächspartner. Bei rechtem Gedankengut keine Toleranz zu kennen klingt gut. Aber wir müssen uns ja nicht dumpf die Argumente um die Ohren schlagen, nur weil es um Dumpfbacken geht. Und ein Richter, der einen Mörder verurteilt, hat auch kein Messer zwischen den Zähnen.
Schon vergessen, das selbst ER, der von uns allen in Kopf und Herz geschlossene Rio der Erste, Sissi die Zweite, seinerzeit Anfang der Neunziger des vorigen Jahrhunderts in einer Talkshow versucht hat, mit einem Musiker der von ihm ungeliebten Band Störkraft zu reden? War vielleicht ein Fehler, wer weiss das. Ich hielt es damals wie heute für nicht so sinnvoll. Aber Rio wollte vielleicht nichts unprobiert lassen. Null-Toleranz klingt gur, aber Propaganda is phony. Egal von welcher Seite.
Apropos Seite. Jetzt kommt die entscheidende Frage:
Passt dieses verdammt liberale, warmduschende, weicheiige, frauenverstehende, ewig verdächtige, und so unrevolutionär klingende Wort >Toleranz< auf dieser Seite hier ? Ich wende es hin, ich wende es her - und kann beim besten (schlechtesten) Willen kein rechtes Gedankengut hier finden. Und keine Mörder. Das legt nahe, sich nicht sofort wie unter Feinden zu fühlen und entsprechend los zu rempeln. Wie siehst Du das - mal bei aller kosmisch strahlenden, zum Himmel schreienden Toleranz gefragt.
Allerdings musst Du auch nicht gleich schützend die Arme heben. Umarmungen meinerseits werden ausbleiben, ich hab da jemanden.
In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende.
Wünscht die Frau im Mond
Friday, Febraury 15, 2002 - 03:08:58 am:
Message from
traumdeuter at erde
ach ja, falls jemand landser nicht kennen sollte. die erwähnte cd wurde wegen (rechter)verfassungsfeindlicher äußerungen indiziert.
und toleranz kenne ich nicht, wenn es um rechtes gedankengut geht.
träumli
Friday, Febraury 15, 2002 - 03:05:24 am:
Message from
traumdeuter at erde
Hallo Sternchen und ihr anderen.
Ja, laßt uns alle umarmen und Freunde sein. Die kosmische Strahlung wird's schon richten. Naivität ist manchmal sehr schön, aber Du erreichst mit Deinen Argumenten genau das Gegenteil. Horst Mahler war auch mal einer von uns? Eben deshalb sollte auch ein Auge auf Seltsames in den eigenen Reihen geworfen werden. Vom Volkssänger aus Überzeugung ist es nicht weit bis zum Volkssänger, um sich gegen die amerikanische Kulturindustrie aufzulehnen und dann nur noch ein Katzensprung zum Anti-Amerikanismus, den Horst Mahler heute predigt. Dann wird es faschistisch. Dagegen sind auch Linke nicht immun. Deshalb finde ich es wichtig, den Hintergrund zu beleuchten, in dem mit der Musik Rio Reisers Politik gemacht wird. Es gibt zum Beispiel die Rezension einer Landser-CD, in der steht: "...covern "Allein machen sie Dich ein" (von den "Ultrazecken Ton, Steine, Scherben, paßt aber viel besser zu unserer Bewegung)" (mit google leicht zu finden).
Diesen Bands wird mit der Entpolitisierung von Ton Steine Scherben und Rio Reiser das Spiel leichter gemacht.
Deshalb möchte ich Dein Aufruf am Ende erweitern zu:
"Freunde von Rio, wehret den Anfängen..."
träumli
Friday, Febraury 15, 2002 - 01:21:57 am:
Message from
Steinbock at Berg
Sonne (Klaus), Mond und Sterne - was hab ich Euch vermisst!
Wo wart ihr denn so lange? Endlich ist alles wieder da: Der vernünftige Ton, der Inhalt, die Toleranz ... meine Gedanken, von denen ich schon glaubte, sie wären nicht mehr in Worte zu fassen.
Ich danke Euch für Eure Worte!
Warmherzige Grüße,
von mir.
Friday, Febraury 15, 2002 - 12:46:13 am:
Message from
Frau at Mond
Hallo Sternchen,
"Gut gebrüllt, Löwe!", könnte man sagen. Aber warum denn gleich wieder brüllen? Und "ins Stammbuch eintragen"? Auch wenn Klaus ganz Recht hat, wie auch ich finde, solltest Du nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Die "Bedrohung der Welt" geht ja nun auch nicht gerade von Wolfgang aus. Und die deutsche Sprache wurde auch nicht nur ihm von den Nazis verhunzt, sondern leider auch uns, stimmts? Wolfgangs Art, die Wahrheit zu suchen ist mir schon eine Spur sympathischer, als die einiger anderer Brechstangen weiter unten (auf dieser Seite). Obwohl auch ich befürchte, er sucht der Einfachheit halber an der falschen Stelle. Ansonsten unterschreibe ich Deinen Schriebs hiermit.
Zum Volkssänger fällt mir noch ein:
Bob Dylan besteht darauf, ein Unterhaltungskünstler zu sein. Und er unternimmt auch nicht den leisesten Versuch, diesen dehnbaren Begriff vorher mit Mariah Carey, Bon Jovi, Dolly Parton und anderen dieser Branche vorher inhaltlich auszudiskutieren, abzuklopfen und erst dann an seiner Brust festzuzurren. Er nimmt ihn sich einfach. Punkt. So did Rio. I love him.
Mutig sein - Machen - Lachen.
Es grüßt
Die Frau hinter dem Mond
Thursday, Febraury 14, 2002 - 02:17:48 pm:
Message from
Sternchen at *
Hallo Klaus,
endlich mal ein Beitrag der mir aus dem Herzen spricht. Mir gehen diese Verschworungsneurotiker mitlerweile ganz schön auf den Senkel. Habt ihr eigentlich keine wichtigeren "Gegner" zu "bekämpfen"? Geht das Elend dieser Welt wirklich von den Machern dieser Seite aus?
Offensichtlich haben einige hier noch nicht begriffen, dass Rio viel viel mehr ist als Ton Steine Scherben, das war ein wichtiger Abschnitt seines Lebens, nicht mehr und nicht weniger aber eben nur ein Abschnitt.
Und allen, die sich hier als einzig wahre Bewahrer alles Linken aufspielen ins Stammbuch. Zu Zeiten von Ton Steine Scherben gehörte doch wohl Horst Mahler auch zu euch und heute ist er Anwalt und Mitglied der NPD. Setzt euch doch endlich mal mit diesen Auswüchsen aus euren Reihen auseinander als hier immer wieder die gleiche Leier über böse Brüder und böse Vereine oder was sonst noch alles nach eurer Meinung böse ist zu singen.
Und noch eins: Rio war und wäre auch heute noch stolz darauf, wenn er als Volkssänger anerkannt würde/wird. Nur weil ihr - hallo wolfgang - euch von den Nazis eure Sprache klauen lassen habt, muss nicht jeder sich an eurem Verkümmerungsgrad orientieren.
Und Rio auf dieses Niveau zu reduzieren, das sollten wir alle hier niemandem erlauben.
WEHRT EUCH FREUNDE RIO'S und fallt nicht auf Pseudolinke rein.
Sternchen URL : ***
Wednesday, Febraury 13, 2002 - 02:46:20 pm:
Message from
Klaus at Raus
Hallo Wolfgang,
ich schreib mal noch schnell ein paar Worte (bevor ich im Urlaub bin).
Tja, wird schon so sein, daß in der Rio-Biografie auf der Vereins-Seite hier (eine Archiv-Seite gibts ja glaub ich gar nicht) manches fehlt. Das dahinter ein bösartiges Konzept steckt ist aber vielleicht zuviel der Verschwörungstheorie. Man weiß doch wie das meist läuft wenn sowas benötigt wird und die Zeit drängelt. Nobody's perfect - so sehe ich das jedenfalls und mach mich weiter selbst auf die Suche.
Meiner Meinung nach müssen und werden noch viele ( bessere und wahrscheinlich auch schlechtere) Rio-Biografien geschrieben werden. Nicht mal seine eigene ist ja komplett. Und wenn ich mir den Scherben-Bericht von Kai Sichtermann und journalistischen Gehhilfen anschaue bleibt auch ein unbefriedigendes Gefühl. Und da war immerhin auch einer dabei, der dabei war. Aber jeder erlebt ja die Geschichte auch anders. Und ein altes Sprichwort sagt: "Stehen 10 Leute um ein offenes Grab, beerdigt jeder einen anderen." Warum auch nicht, mein Gott. An Deinem und meinem Grab wirds nicht anders sein.
Hinter Deiner Kritik scheint ja auch zu stehen: Die gute alte Geschichte wird verfälscht. Bestimmte Aspekte werden rausgepickt, andere vernachlässigt (Du meinst: unterschlagen).
Sei es wie es sei. Mir fällt dazu aber auch noch ein und auf:
Die offizielle Scherben-Homepage ist seit Jahren verwaist, das einzige was man da kann ist was kaufen (ich habs noch nicht probiert, weiß also nicht, ob wenigstens das klappen würde). Biografisches, musikalisches, politisches, phantastisches gibts da gleich gar nichts, auch kein Gespräch wie hier. Von den Scherben hört man sozusagen nix. Der Scherben-Gitarrist Lanrue, der ja wohl sowas wie das zweite kreative Zentrum gewesen ist, schweigt sich interessant. Macht soviel man erfahren kann schon seit mindestens 15 Jahren auch keine Musik mehr (kann also auch nicht nur von den bösen Möbius-Brüdern erledigt worden sein). Da müssen doch noch andere Sachen schief gelaufen sein bei der guten alten Geschichte. Funky Götzner trommelt beim "Neuen Glas", auch eine ganz andere Baustelle. Und Kai siehe oben. Alles okay, aber was und wo ist denn Eure gute alte Geschichte? Und warum forderst Du sie von einer "Rio Fan-Seite" ein statt von dort?
Und nehmen wir mal spasseshalber an, die Rio-Biografie hier wäre tatsächlich bösartig frisiert. Oder der Autor findet, das der Text für den Rio Reiser den Fred-Jay-Preis bekam den Gipfel seiner Schaffenskraft darstellt (immerhin auch kein vom Grundgesetz verbotener Standpunkt, obwohl...) dann ständest Du mit Deiner Kritik daran doch erst Recht auf verlorenem Posten. Schade eigentlich.
Gruß Klaus (und raus)
Wednesday, Febraury 13, 2002 - 01:06:27 pm:
Message from
wolfgang at wolfgang.seidel@snafu.de
Lieber Klaus
Es wäre schön, wenn du recht hättest. Aber mein Thema war, dass es offenbar nicht allen so klar ist, was es mit dem „Volkssänger“ auf sich hat. Und dabei ging es nicht um Rio. Dass der das als Witz gemeint hat, schreibe ich ja selber. Die Frage ist, ob auch der Autor der Biografie die Pointe verstanden hat.
Die Biografie des Vereins baut ganz unkritisch eine Brücke zwischen Rio und dem, was hierzulande üblicherweise unter Volksmusik und Schlager zu verstehen ist. Der Text lässt keinerlei kritische Distanz erkennen. Und damit ist er, was die Äußerungen des Vereins/Archivs betrifft, kein Einzelfall. Um zu sehen, was ich meine, brauchst du dir nur mal den Aufruf zum Songpreis durchzulesen. Auch die tendenziöse Auswahl von Rios Tagebuch-Notizen, die in Kim einen „echt“ würdigen Vorleser fanden, passt in dieses Bild
Mit der Biografie des Archivs werden die Gewichte ziemlich verschoben. Die 15 Jahre Scherben, die sicher die wichtigste und prägende Zeit im Leben Rios waren, sind auf einen Absatz geschrumpft, der ungefähr so lang ist, wie die seltsame Annäherung an die Volksmusik. Und von dem, was die Band mal wollte und was sie bewegte, bleibt nur der lapidare Satz, dass sie irgendwann „finanziell am Ende war“. Ist das Alles, was der Biograf weiß? Dafür wird dann ein Text für Marianne Rosenberg abgefeiert, mit dem Rio sich ein paar Mark dazu verdient hat. Die Songs für „Brühwarm“ hingegen werden mit keiner Zeile erwähnt. Wenn man sieht, was in dieser Biografie steht und was nicht, dann fragt man sich schon – ist das Unwissenheit oder hat das Methode?
Auch die Darstellung der persönliche Geschichte Rios weist ziemliche Lücken auf. Seit der Aktion der Familie (nicht der Scherben, wie behauptet) gegen das Theaterstück, weiß man, dass diese Lücken gewollt sind. Und mit allen Mittel verteidigt werden. Dazu gehört offenbar auch, es mit der Wahrheit nicht allzu genau zu nehmen. Vielleicht reagiere ich deswegen zur Zeit etwas humorlos.
Also, wenn du mir gegenüber Rio „als durch und durch Künstler“ verteidigst, dann ist das gar nicht nötig. Und klar hat seine Widersprüchlichkeit Methode. Aber als ich den Absatz über „Volksmusik“ in der Biografie las, bekam ich erhebliche Zweifel, ob deren Autor das begriffen hat. Die Zweifel bleiben...
wolfgang URL : http://www.digitaldo.org/rio/
Wednesday, Febraury 13, 2002 - 10:45:55 am:
Message from
Klaus at Raus
Lieber Wolfgang,
ein Glück entgeht wenigstens Dir nichts.
Deine Beiträge auf der Pinwand waren zwar schon manchmal belebend durch ihre Sachlichkeit und Unaufgeregtheit. Aber jetzt klingts eher kleinkariert. Auf diesem Volkssänger-Zitat herumzureiten, dessen ernst gemeinter Witz sich jedem Gutwilligen im selben Augenblick offenbart, in dem man es liest, ist doch wohl eigentlich überflüssig. Und anderen vorzuwerfen, sie hätten das garantiert in die falsche Kehle gekriegt weil sie halt nur blinde Fans seien, lässt einen Hauch Überheblichkeit spüren, der beinahe lächeln lässt. Was ist los ? Bist Du schlecht drauf ? Überarbeitet ?
Rio war durch und durch Künstler. Was heisst da "doppelbödig" ? Er war bodenlos. Seine Widersprüchlichkeit hat Methode. Er konnte und wollte gar nicht anders. Es machte ihm Spass. Auch das machte ihn so anregend. Nagel ihn auf Deine Meinung fest wenn Du mußt.
Warum versuchst Du so phantasielos, was für ihn zu tun? Das hat der Ärmste nicht verdient. Palavern gerne - aber oberlehrern? Wenn Du schreibst: "Wenn Rio von sich sagt, er wäre gerne ein Volkssänger, dann will er bestimmt nicht sein, wie Heino" kann man als bescheidener Rio-Liebhaber nur sagen: Ach...
Sonst lag im Februar immer noch mal Schnee. Dieses Jahr ist es schon wie Frühling. Ich schalte jetzt den blöden Computer aus und geh raus. So siehts aus.
Klaus
Wednesday, Febraury 13, 2002 - 08:34:03 am:
Message from
wolfgang at wolfgang.seidel@snafu.de
Auf den folgenden Satz aus meinem letzten Beitrag (Sunday, Febr. 3, 2002 - 11:16:18 am: )
" ...Wenn seine fragwürdigen Nachlassverwalter uns Sätze herauskramen, in denen er
erzählt, er möchte ein „Volkssänger“ oder ein „Bravo-Starschnitt“ sein, dann scheitern
die komplett an der Doppelbödigkeit von Rios Sprache. ... „
fand ich diesen Einwand eines Anonymus auf der Pinwand (Monday, Febr 4, 2002 - 05:01:40 pm):
„Das war doch ein Beitrag von riolyrics.de und das ist doch wohl ein Fanprojekt und hat
mit den Nachlassverwaltern garnichts zu tun. Ich finde gerade eine kritische
Auseinandersetzung sollte sauber argumentiert und recherchiert sein, sonst artet
Diskussion in populistische Beschimpfung aus und das sollte auf einer Seite, die Rio
gewidmet ist Tabu sein. ... Finde ich jedenfalls"
Finde ich auch. Aber es war kein Beitrag bei Riolyrics, wo ich die Sätze über den "Volkssänger Rio" fand. Es war die Biografie des Vereins/Archivs. Und der Verein ist, bei Licht besehen, auch ein Fan-Projekt. Wie das Archiv. Trotz des hochtrabenden Namens.
Dort steht:
"An den Erfolg der ersten Solo-LP konnte Rio nicht anknüpfen, doch bekam er für die
nächste LP viel Lob. 1990 bekam er den "Fred-Jay-Preis", für die besten
Schlagertexte, die er für Marianne Rosenberg geschrieben hatte. Rio suchte die Nähe
des Schlagers, denn der Schlager ist auch eine Form der Volksmusik. In der
Frankfurter Rundschau stand anläßlich der LP "Rio***": "Mal allen Ernstes: Dem
wahren und dem echten Heino zum Trotz ist Rio Reiser der einzige, wirkliche
deutsche Volkssänger unserer Zeit." Rio reagierte darauf: 'Danke, finde ich auch, will
ich auch sein. Ein Volkssänger ist im besten Fall einer fürs Volk und aus dem Volk' (FR, 19.5.1990)."
Das stammt also aus einem Rio-Interview der Frankfurter Rundschau. Die Frage ist, verstehen alle Beteiligten dasselbe unter einem "Volkssänger"? Das scheint mir gar nicht so sicher. Und für die Diskussion um den Begriff Volkssänger kommt man nicht darum herum, sich darüber Gedanken zu machen, was das denn ist – "Volk". Und wird man ein "deutscher Volkssänger" - bloß weil man deutsch singt? Bei dem Versuch, das zu beantworten, merkt man vielleicht, warum ich den Satz von der Doppelbödigkeit der Sprache schrieb...
Und denen, die diese Fragen für überflüssig halten, empfehle ich einen Blick in den Plattenladen. Da gibt es ja in der Regel ein großes Regal mit "Volksmusik". Und beliebte "Volksmusiksendungen" gibt es auch. Spätestens dann wird klar, dass der Begriff kein leeres Blatt Papier ist. Da stehen schon Namen drauf, von Heino bis zu den Original Egerländern. Wenn Rio sich da scheinbar einreiht, dann sicher nicht ohne Doppelsinn.
Wenn Rio von sich sagt, er wäre gerne ein Volkssänger, dann will er bestimmt nicht sein, wie Heino, Und damit Rio „ich“ sein kann – leben und lieben, wie und wen er möchte – müssten sich erst einmal Heino und das Volk ändern. Diese Pointe ist aber dem Autor der Biografie, wie vieles Andere, entgangen.
wolfgang URL : http://www,digitaldo.org/rio/
Tuesday, Febraury 12, 2002 - 03:40:42 pm:
Message from MitchRyder at 172.178.30.134
Wer ist Jächt?
Einfach den link anklicken... und für die Älteren: Er war der Sänger von Schroeder Roadshow anfang der 80ziger... der Kultfilm über die Scherben und Schroeder Roadshow wohl keiner gesehen??? Obwohl er alle zwei Jahre immer wieder ausgestrahlt wird...
Gruß
Mitch
MitchRyder URL : www.gerd-koester.de
Tuesday, Febraury 12, 2002 - 12:44:37 am:
Message from
Geronimo at geronimo@freenet.de
Hallo MitchRyder!
Ich weiss, wer Mitch Ryder war oder ist, ich sah ihn einst im Rockpalast, das genügte mir voll und ganz: ein straighter rocknRoller halt.
Eine Erfolgsmeldung:
Neues Glas, dieses Projekt aus nichts als GELDGIER, es ist endlich krepiert!
OH HERR, meine intimen Wünsche werden wahr!
Dieser Tag ist ein Feiertag!
Nun haben die Gebrüder Moebius nur noch ECHT,
diese doofe Kindercombo, oder MPHartmann plus Sängerin, oder auch die HAPPYENDSCHEISSE GdbR (ist gar nich so HAPPY wie es klingt!)
zum Abkassieren!
Die kriegen wir beide auch noch, oder?
Und dann kan RIO endlich ruhig schlafen.
Und LANRUE muss sich nicht mehr mit Müll auseinandersetzen!
Das wäre doch SUPER, meinst Du nicht auch??
Ich grüsse Dich nach Köln oder wo immer Du bist, Du alter RocknRoll-Dissident Du!
Tschau!
Tuesday, Febraury 12, 2002 - 02:34:08 am:
Message from Anonymous at 129.187.254.49
...jächt köster
Monday, Febraury 11, 2002 - 06:29:08 am:
Message from
robert weber at robie@gmx.de
mitchryder please mail me who the hell is jäch schöster.
Monday, Febraury 11, 2002 - 06:00:50 am:
Message from MitchRyder at 217.4.17.102
Man oh man,
was war da für eine Sendung im WDR...
Da wagte doch einer bei B. trifft, über Berufsverbote im Westen, Zensur in der Musik, Altnazis und deren Volksmusik, lange Haare und vom Poppen zu reden... Und welch ein Vorbild, was er anführte: Muhammed Ali, weil dieser sich weigerte nach Vietnam zu gehen und Gefängnis und Berufsverbot deshalb erhielt.
Und hier??? Wird Zensur geübt, versucht man Rio nach seinem Tod kommerziell auszuschlachten und leugnet man die Vergangenheit. Schade eigentlich, weil Vorbilder im Rock & Roll gibts nicht mehr viele und Jächt Köster ist wohl einer der wenige Fossile, die sich treu bleiben.
Aber lieber ein Buch über die Verirrungen der Scherben zu schreiben oder den politschen Anspruch zu verleugnen, macht sich besser, als Stellung zu beziehen und für eine humanere Gesellschaft einzustehen.
Übrigens Mitch Ryder ist noch bis 17.02. auf Tour... Wer das ist? Auch ein amerikanischer Rock & Roller, der Stellung bezieht und Zensur ertragen mußte, weil er bereits in den 80zigern in der DDR auftrat.
Gruß
Mitch
MitchRyder URL : www.gerd-koester.de
Monday, Febraury 11, 2002 - 04:08:11 am:
Message from julika at 217.230.183.15
test
Thursday, Febraury 7, 2002 - 06:56:50 am:
Message from
mir at zu hause
okay - an alle *grins*
chat am freitagabend, so gegen 20 Uhr!
Wednesday, Febraury 6, 2002 - 02:58:18 pm:
Message from
Kasperle at Theater
Im Chat ist der Mensch nicht gern allein, und in meinem Chat ist gerad noch Platz für Dich.
Steig ein - Wir müssen hier raus.
Bleibt es bei Freitagabend Ralph ?
So long long long
P.S. Spass beiseite - jetzt sind wieder die ärmsten ernsten dran.
Wednesday, Febraury 6, 2002 - 02:45:14 pm:
Message from
Briefträger at Postkasten
Bei Monthy Python kostete 5 Minuten diskutieren glaube ich so was um 1 Pfund. Hier ist es kostenlos. Nicht mal 9.99. Wahnsinn ! Ab die Post.
Der Briefträger
Wednesday, Febraury 6, 2002 - 02:39:00 pm:
Message from
M at tscheibe
Alle sind ganz schön alle.
Ausser Geronimo - der sowieso
Wednesday, Febraury 6, 2002 - 01:45:29 pm:
Message from
Geronimo at geronimo@freenet.de
Ein paar Nachdenklichkeiten über den Gebrauch des Wortes "Alle"
1. Seidel, Wolfgang: "Rio trug in den 70ern eine Kippa (jüdische Gebetskappe)", weil mit der Solidarität der Linken mit den Palästinensern nur der alte Antisemitismus gemeint war."
Hier kommt "alle" zwar nicht wörtlich vor, es ist aber nichts anderes gemeint als: "Alle Linken waren Antisemiten."
2. Moebius, Gert C.: "Alle Scherben haben gegen das Theaterstück protestiert."
Bitte, Herr Moebius, wer bitte sind "alle Scherben?" WER IST DAS?
Hat jemand von euch geschätzten Lesern den Film "Scherben in Friesland" gesehen? Stammt von Egon Bunne in Köln.
Empfehle ich euch wärmstens - fragt doch mal beim NDR nach!
In diesem Film kommen viele interessante Leute vor, jedoch nicht "ALLE."
Zwei interessanterweise nicht:
Gert C. Moebius und Wolfgang Seidel!
Ein weiterer Punkt:
Wenn ein jeder so fahrlässig, so locker mit dem Wort "alle" herumspucken würde, dann gäbe es keine Stichproben, es gäbe keine Demoskopen, es gäbe kein verlässliches Zahlenwerk, es gäbe keine Statistiken etc.
Nicht dass ich kleine Lügen nicht amüsant fände. Oh nein.
Die Sache mit David Volksmund und dem Millionär aus Basel ist wirklich originell, sie ist lustig, sie hat Niveau. Und über so etwas lache ich nur zu gerne. Heute noch.
Nur: Das was Seidel und Moebius so abpusten, ist weder originell, noch lustig, noch niveauvoll.
Es ist eigentlich gar nichts.
Und R. Sommerfelds Geschwindigkeit zwischen dem Erscheinen eines Beitrags, dem Versammeln des Vorstandes und dem Verschwinden eines Beitrages ist geradezu atemberaubend. Das grenzt schon an Lichtgeschwindigkeit und setzt alle Gesetzmässigkeiten der Schwerkraft ausser Kraft. Fantastisch!
Wednesday, Febraury 6, 2002 - 09:55:49 am:
Message from Reimlein at 62.206.112.26
Wer hat denn nun wieder was gegen das Reimen? Ist besser als immer nur rumzuschleimen, sich aufzuregen, zu erhitzen. Wer bringt jetzt wieder wen zum Schwitzen, war's die Tanja, Regina der Wolfgang, der Gert. Die Wahrheit wird sowieso verzerrt.
Ich weiß, wir kommen an Rio nie ran, doch versuchen können wir's alle Mann. Und Rio wird irgendwo freudig berichten, die auf meiner Pinwand, die versuchen zu dichten! -:)
Reimlein URL : www.reimerei.de
Wednesday, Febraury 6, 2002 - 03:37:42 am:
Message from
Dingeling at Dingeling
Moin moin janosik, komm rein, setz dich, nimm dir'n Keks. Lehn dich zurück, lese und lächle. Endlich zieht mal einer die Phantasie-Karte.
"Zielrichtung" ? "Konzentration der Kräfte" ? Was meinst Du damit ? Bist du Physiker ? Oder vom Verteidigungsministerium? Oder nur phantasielos ? Such nicht gleich wieder das Haar in der Suppe. Hier wird nicht die Welt gerettet, hier wird nur in Rios Schatten palavert. Mal dumpf mal unterhaltsam.
Gute Unterhaltung wünscht
Dingeling Dingeling
Tuesday, Febraury 5, 2002 - 06:21:25 pm:
Message from
janosik at wer fragt bekommt sie
WOW.Lyrik.Ist es auch gewiss die richtige Zielrichtung zur Konzentration der Kräfte?
Tuesday, Febraury 5, 2002 - 04:25:33 pm:
Message from
wahn at sinn
Lass mal auf die Pinwand gehn und nach dummen Sprüchen sehn.
Formuliert von höheren Wesen, die gerne ihren Namen lesen.
Namen voller Phantasie, den wirklichen erfährt man nie.
Das hat vielleicht den guten Grund – anonym bleibt man gesund:
Lieber mal beim Namen lügen als eins in die Fresse kriegen.
Kampf mit offenem Visier – vielleicht Ritter, doch nicht wir.
Wir sind doch nur Wadenpisser, Wichser, Würstchen, Besserwisser.
Wir sind kleine e-mail-Schreiber, internette Sitzenbleiber.
Sitzen tief in deutscher Nacht und suchen ein Gefühl von Macht.
Der Macht, die man uns vorenthält – uns ohne Schönheit, Witz und Geld.
Wir sind vom Winde verweht, sogar Clark Gable saß an einem längeren Hebel.
Was kann man machen anstatt leiden: wir schreiben, wir schreiben...
Wir schreiben uns um Kopf und Kragen, wer nicht schreibt hat nichts zu sagen.
Schreiben ist als wennste schwebst - man will doch wissen, das man lebt.
Und leben tun wir eh alleine, denn wahre Denker finden keine.
Wir hatten immer Zeit zum Lesen, anders ist es nie gewesen.
Wir haben so viel lesen MÜSSEN, ihr müsst jetzt lesen was wir wissen.
Entschuldigung wenn ich jetzt lache – aber das ist der Sinn von später Rache.
Die einzige Alternative zum Leiden: wir schreiben, wir schreiben...
Mit wem soll man sich also streiten, wenn nicht hier auf diesen Seiten.
Mit mir selber ? Hör ich schlecht ? Ich hab doch SO schon immer Recht.
Ich hab die ganze Welt kapiert: das einzige was stört seid ihr.
Denn ich habe den Verdacht, das ihr nicht zuhört, sondern lacht.
Das soll mein Problem nicht sein: so laut könnt ihr nicht lachen, wie ich schreien.
Ich lauf Amok, ihr könnt schleichen, ich will GROSSBUCHSTABEN und !!!!!!
Ich kämpfe einen einsamen Kampf. Das Festplattenrauschen ist mein Pulverdampf.
Meine Stellung sind meine vier Wände, ohne mich wär die Welt am ENDE.
Da draussen wird es kälter und kälter, ich halt mich am Leben mit Pizza und Selter.
Ich frage nicht nach Sonnenschein, ich häng mich voll in den Showdown rein.
Es rattern die Tasten wie eine MPi, sie jagen mich doch sie kriegen mich NIE.
Ich switche und zappe und surfe weiter, da habt ihr noch nicht mal abgespeichert.
Ich bin das unbekannte Flugobjekt und sehe: Im Pentagon trinken sie Sekt.
Ich bin umzingelt, überall Feinde - Bush, der Kanzler, die Junge Gemeinde,
Jutta Ditfurth und Reinhard Mey, Wolfgang Seidel, die Polizei,
Heino, Joschka, Jako und Co., die Möbius-Brüder sowieso,
GSG 9, Regina Sommerfeld, Ronald Schill und der Rest der Welt.
Sie jagen mich, sie wollen mich fertig machen, aber ich, ich werde als Letzter lachen.
Ich darf nicht aufgeben und nicht leiden: nur schreiben und schreiben...
Rio hat ja wohl auch ganz gerne gelacht - hört man, liest man, wird gesagt.
Ich war ja damals leider nicht dabei, doch ich denk mir meinen Teil.
Und in Rio rein denken, also schwer ist das nicht – denn Rio war glaube ich so wie ich:
Er hat sich auch seinen Teil gedacht und dann ein paar Lieder daraus gemacht.
War Anarcho und Kämpfer vor dem Herrn, hat die Reichen gehasst und die Armen gern.
Wenn er sang war er wütend und sehr allein, deshalb kultiviere ich mein wütend sein.
Denn ich will noch genausoer werden wie er, noch alleiner und noch wütender.
Nur mit dem singen, das krieg ich nicht hin: kann es sein, dass ich darum so wütend bin ?
So sitz ich alleine in deutscher Nacht, hab sie wieder vor dem PC verbracht.
Fluche und feile und formuliere, schimpfe, behaupte und kritisiere.
Mir hämmert der Schädel, mir glühen die Pfoten, mit Sätzen hetzen alle Idioten.
Mit Buchstabensuppe Feinde füttern, und Mitläufer mit Wortgewittern.
Darin wird ich immer der Beste sein, ich bin genial und Du ein Schwein.
Du kleines rosa Schweinchen Du, ich beschimpf Dich und Du hörst zu.
Du bist der Einzige, der mich hört, heimlich wirst Du von mir verehrt.
Noch mehr als Rio verehre ich Dich, denn Du hörst mir zu, er aber nicht.
Du bist auch ein Genie, ein Gott, den es stört, das diese Welt nicht auf ihn hört.
Sonst wärst Du nicht auf dieser Seite, Du bist entweder einsam oder pleite.
Du bist das Du im Ich und der Rio in mir, ich spür deinen Atem, er diktiert.
Wir schreiben, solange man uns lässt, warum hält uns denn keiner fest ?
Wir sind wahnsinnig, aber nicht zu knapp, wir schaufeln die Blumen von seinem Grab.
Was sollen wir machen, wir zwei beiden: wir schreiben, wir schreiben...
Tuesday, Febraury 5, 2002 - 11:11:44 am:
Message from
R. Sommerfeld at regina.sommerfeld@berlin.de
Falsch, Geronimo, gaaaanz falsch!
Ich habe an dieser Seite noch nie etwas gestaltet oder zensiert. Wenn ich im Jahr 2001 Einträge auf dieser Pinwand, die gegen unsere veröffentlichten Richtlinien verstießen, gelöscht habe, dann geschah dies stets im Auftrag des Vereinsvorstandes.
R. Sommerfeld ist nicht immer an allem Schuld, was Euch nicht passt oder was quer läuft.
In diesem Sinne ...
Tuesday, Febraury 5, 2002 - 04:07:09 am:
Message from
Geronimo at geronimo@freenet.de
Das neue Markenzeichen:
Gestaltung und Zensur:
R. Sommerfeld (Copy- and Disappear-Right 2002)
Tuesday, Febraury 5, 2002 - 12:37:16 am:
Message from
Findus at Findus@gmx.li
Hallo Wolfgang,
das Pinboard hier ist doch eine tolle Sache wenn man mal so richtig mit sich selbst - ach ich meine natürlich Paul- diskutieren kann. Mach mal weiter bin gespannt was noch so kommt!
Findus
Monday, Febraury 4, 2002 - 05:01:40 pm:
Message from
Für at Wolfgang
Hallo Wolfgang Seidel,
Du schreibst:
"Wenn seine fragwürdigen Nachlassverwalter uns Sätze herauskramen, in denen er erzählt, er möchte ein „Volkssänger“ oder ein „Bravo-Starschnitt“ sein, dann scheitern die komplett an der Doppelbödigkeit von Rios Sprache. "
Das war doch ein Beitrag von riolyrics.de und das ist doch wohl ein Fanprojekt und hat mit den Nachlassverwaltern garnichts zu tun. Ich finde gerade eine kritische Auseinandersetzung sollte sauber argumentiert und recherchiert sein, sonst artet Diskussion in populistische Beschimpfung aus und das sollte auf einer Seite, die Rio gewidmet ist Tabu sein.
Finde ich jedenfalls
Für URL : Seidel
Monday, Febraury 4, 2002 - 04:46:18 pm:
Message from Anonymous at 217.230.221.117
Hallo Paul
eine Erklärung des Vereins kann ich nicht finden, nur eine vom Archiv und soviel ich verstanden habe ist der Verein nicht das Archiv, oder?
Kann es sein, dass du nach deinem Eintrag die Backtaste gedrückt hast und dann deinen Eintrag nicht gesehen hast. Das würde erklären warum dein Beitrag so oft erscheint.
Anonymous URL : gmx.de
Monday, Febraury 4, 2002 - 02:29:55 pm:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
hoppla
jetzt ist wierder alles da. Doppelt und dreifach, da ich es noch mal abgeschickt hatte.
Vielleicht war es doch nur ein technicher Fehler und keine böse Absicht.
Vielleicht erfahren wir ja doch noch etwas mehr über das was mit dem theater los war. Und was ich schrieb, dass Zensur keine Kleinigkeit ist, möchte ich noch mal betonen.
Dass alle Scherben nicht einer Meinung waren bezüglich der Theateraufführung kann übrigends sogar auf der Pinwand nachlesen.
Die wütende Reaktion darauf, dass jemand den Begriff Volkssänger nicht so toll findet und das auch begründet, ist ebenfalls einigermassen seltsam. Zumal dem Verein bei der Antwort kein besseres Argument eingefallen ist, als zu erzählen, dieser oder jener hätte das Wort auch benutzt und man tatsächlich demnächst Zeitungsartikel veröffentlichen wird.
Na, nehmen wir mal an, das war einfach eine unüberlegte Einzelaktion und nicht "der Verein"....
Monday, Febraury 4, 2002 - 02:20:50 pm:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Seltsam, ich hatte den folgenden Text auf die Pinwand gesetzt. Und nach einer halben Stunde war er verschwunden....
Stattdessen erschien diese Erklärung des Vereins.
Die einzige Deutung: die haben Angst vor der Diskussion und wollen auf keinen Fall erklären, was nun wirklich los war...
---------------------------------
Was aus meinem Vorschlag wurde, "Junk-Beiträge" nicht zu löschen sondern in ein gesondertes Verzeichnis zu überführen (mit entsprechendem Vermerk auf der Pinwand), weiss ich nicht. Das sollte die Zensur-Spekulationen und Vorwürfe beenden. Vielleicht gab es ja einfach keinen Anlass mehr.
Jetzt scheint es wieder mal Zeit zu sein, einen Vorschlag zur Verbesserung der Pinwand, bzw. der aktuellen Diskussion zu machen:
Statt zu spekulieren, was denn an dem Theaterstück so unakzeptabel war, sollten die, die das Theater angeblich zu Änderungen gezwungen haben, uns die Geschichte erzählen - und wer da warum "vehement protestiert" hat.
Zensur und Beschränkung der künstlerischen Freiheit sind keine Kleinigkeiten, die man als Selbstverständlichkeit abtun kann. Wenn jeder, der das Geld für den Anwalt an, seine Sicht der Welt ungebremst durchsetzen könnte, wären die Zeitungen leer und die Bühnen auch. Wer zu solchen Mitteln greift, sollte das auch begründen...
Monday, Febraury 4, 2002 - 02:15:40 pm:
Message from Anonymous at 62.132.166.34
Alle Scherben und auch die Erben von Rio haben mit den Autoren und den Darstellern
versucht eine realitätsnähere Darstellung der Lebensweise von Ton Steine Scherben durchzusetzen.
das ist gelogern!
Monday, Febraury 4, 2002 - 02:14:43 pm:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Seltsam, ich hatte den folgenden Text auf die Pinwand gesetzt. Und nach einer halben Stunde war er verschwunden....
Stattdessen erschien diese Erklärung des Vereins.
Die einzige Deutung: die wollen keine Diskussion
---------------------------------
Was aus meinem Vorschlag wurde, "Junk-Beiträge" nicht zu löschen sondern in ein gesondertes Verzeichnis zu überführen (mit entsprechendem Vermerk auf der Pinwand), weiss ich nicht. Das sollte die Zensur-Spekulationen und Vorwürfe beenden. Vielleicht gab es ja einfach keinen Anlass mehr.
Jetzt scheint es wieder mal Zeit zu sein, einen Vorschlag zur Verbesserung der Pinwand, bzw. der aktuellen Diskussion zu machen:
Statt zu spekulieren, was denn an dem Theaterstück so unakzeptabel war, sollten die, die das Theater angeblich zu Änderungen gezwungen haben, uns die Geschichte erzählen - und wer da warum "vehement protestiert" hat.
Zensur und Beschränkung der künstlerischen Freiheit sind keine Kleinigkeiten, die man als Selbstverständlichkeit abtun kann. Wenn jeder, der das Geld für den Anwalt an, seine Sicht der Welt ungebremst durchsetzen könnte, wären die Zeitungen leer und die Bühnen auch. Wer zu solchen Mitteln greift, sollte das auch begründen...
Monday, Febraury 4, 2002 - 02:11:47 pm:
Message from Anonymous at 62.132.166.34
Alle Scherben und auch die Erben von Rio haben mit den Autoren und den Darstellern
versucht eine realitätsnähere Darstellung der Lebensweise von Ton Steine Scherben durchzusetzen.
das ist gelogern!
Monday, Febraury 4, 2002 - 12:42:07 am:
Message from
Rio Reiser Archiv at rioarchiv@t-online
Lieber Micky, nun wurde schon mehrmals auf dieser Pinwand z.B. durch die Bremer TAZ oder Wolfgang Seidel der Vorwurf erhoben, die Erben, das Rio Reiser Archiv und die Scherben hätten das Stück DER KAMPF UMS PARADIES der Bremer Shakespeare-Companie zu verbieten beabsichtigt, da Rios Homosexualität in diesem Stück überspitzt dargestellt wurde.
Alles Unsinn. Alle Scherben und auch die Erben von Rio haben mit den Autoren und den Darstellern versucht eine realitätsnähere Darstellung der Lebensweise von Ton Steine Scherben durchzusetzen. Die Homosexualität von Rio spielte bei diesen Einlassungen keine Rolle. Aber ein Kritikpunkt am ersten Stückentwurf war, im Gegensatz zur Wahrheit, Rio als Fixer darzustellen.
Noch eine Anmerkung zu Seidel, das Archiv verkaufe Rio als Volkssänger. Das Rio Reiser Archiv wird in Zukunft verstärkt auf dieser homepage Zeitungsartikel, Konzertankündigungen, Lesungen etc. die TSS und Rio betreffen auf dieser Pinwand absetzen.
So geschah es schon mal nach einem Konzert von Martin Paul und Wunderlich in Fresenhagen. Da haben wir die Kritik einer Lokalzeitung aus Nordfriesland auf die Pinwand gesetzt. Und in diesem Artikel wiederum wurde eine Zitat von Herbert Grönemeyer erwähnt, der anlässlich der Verleihung der WDR EINS KRONE an Rio am 15. November 2001 in Oberhausen in seiner Laudatio Rio als Volkssänger bezeichnet hat.
Nun wieder zwei Ankündigungen: Am 5. Februar liest Peter Wawerzinek aus der Bio von Rio im TORPEDOKÄFER, Dunckerstr. 69 (Prenzlberg), dazu spielen die UNBESTECHLICHEN Songs von TSS und Rio.
Am Samstag, den 16. Februar 2002 tritt in Fresenhagen der berühmteste Straßenmusikant Deutschlands KLAUS DER GEIGER aus Köln auf. Am 3. 3. 2002 präsentieren DIE ELENDEN im Roten Salon der Volksbühne in Berlin, Rosa Luxemburg-Platz ihre erste CD. DIE ELENDEN waren die Preisträger beim letzten RIO REISER SONGPREIS 2001.
Monday, Febraury 4, 2002 - 12:38:33 am:
Message from gewußt wie at 217.226.131.227
Hi Geronimo,
wie naiv bist denn Du?
"Erst öffnen wir Rio Reiser für den Massenmarkt, und zwar auf Teufel komm raus, und erst danach überprüfen wir, ob es würdevoll und in Ordnung war."
Natürlich wissen die Verantwortlichen, dass es nicht würdevoll und in Ordnung ist, aber es bringt Geld. Da wird das Gewissen schnell mal über Bord geworfen.
gewußt wie URL : www.gewissenlos.de
Monday, Febraury 4, 2002 - 11:59:49 am:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
vielleicht erzählt uns ja mal jemand, der im Theater war, wie er es fand.
Der volle Titel lautete ja:
Rio Reiser - der Kampf ums Paradies
Fantasie über einen Mythos
Den Untertitel kann man ja nur so deuten, dass die Autoren gar nicht den Anspruch erhoben haben, dass ihr Stück dokumentarisch die Wirklichkeit abbildet.
Monday, Febraury 4, 2002 - 11:59:30 am:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
vielleicht erzählt uns ja mal jemand, der im Theater war, wie er es fand.
Der volle Titel lautete ja:
Rio Reiser - der Kampf ums Paradies
Fantasie über einen Mythos
Den Untertitel kann man ja nur so deuten, dass die Autoren gar nicht den Anspruch erhoben haben, dass ihr Stück dokumentarisch die Wirklichkeit abbildet.
Monday, Febraury 4, 2002 - 11:22:41 am:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Hoppla, eben ist mir mein Text ziemlich durcheinander geraten. Jedenfalls der erste Absatz. Ja, ja die Technik. Deshalb noch einmal:
---------------------------------
Was aus meinem Vorschlag wurde, "Junk-Beiträge" nicht zu löschen sondern in ein gesondertes Verzeichnis zu überführen (mit entsprechendem Vermerk auf der Pinwand), weiss ich nicht. Das sollte die Zensur-Spekulationen und Vorwürfe beenden. Vielleicht gab es ja einfach keinen Anlass mehr.
Jetzt scheint es wieder mal Zeit zu sein, einen Vorschlag zur Verbesserung der Pinwand, bzw. der aktuellen Diskussion zu machen:
Statt zu spekulieren, was denn an dem Theaterstück so unakzeptabel war, sollten die, die das Theater angeblich zu Änderungen gezwungen haben, uns die Geschichte erzählen - und wer da warum "vehement protestiert" hat.
Zensur und Beschränkung der künstlerischen Freiheit sind keine Kleinigkeiten, die man als Selbstverständlichkeit abtun kann. Wenn jeder, der das Geld für den Anwalt an, seine Sicht der Welt ungebremst durchsetzen könnte, wären die Zeitungen leer und die Bühnen auch. Wer zu solchen Mitteln greift, sollte das auch begründen...
Monday, Febraury 4, 2002 - 11:13:42 am:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Was aus meinem Vorschlag wurde, "Junk-Beiträge" nicht einfach nur zu löschen sondern, um irgendwelchen Zensur-Spekulationen keine Nahrung zu geben, und sie statt dessen mit Vermerk in ein extra Verzeichnis zu überführen, weiss ich nicht. Vielleicht gab es ja inzwischen auch gar keinen Anlaß mehr.
Jetzt scheint es wieder mal Zeit zu sein, einen Vorschlag zur Verbesserung der Pinwand, bzw. der aktuellen Diskussion zu machen:
Statt zu spekulieren, was denn an dem Theaterstück so unakzeptabel war, sollten die, die das Theater angeblich zu Änderungen gezwungen haben, uns die Geschichte erzählen - wer da warum "vehement protestiert" hat.
Zensur und Beschränkung der künstlerischen Freiheit sind keine Kleinigkeiten, die man als Selbstverständlichkeit abtun kann. Wenn jeder, der das Geld für den Anwalt an, seine Sicht der Welt ungebremst durchsetzen könnte, wären die Zeitungen leer und die Bühnen auch. Wer zu solchen Mitteln greift, sollte das auch begründen...
Monday, Febraury 4, 2002 - 10:10:34 am:
Message from
lilo at lilo52627@yahoo.de
also ich denke, bevor hier gerätselt wird, ob das thematisieren von rios schulsein nun korrekt war oder nicht, oder nur die art der darstellung nicht, sollten wir einfach die genannten brüder möbius fragen! hallo ihr, ihr lest doch garantiert auch die seite oder werdet informiert, immerhin konnte mann da schon beträge von euch lesen.
also wieso wolltet ihr das stück gericht verbieten lassen?
mit der antwort als grundlage könnten wir sicher besser diskutieren.
kuß
lilo
lilo URL : http://members.aol.com/zuckerschlampe/suh.html
Monday, Febraury 4, 2002 - 07:44:00 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Zum Thema "Überspitzt dargestellte Homosexualität".
Zum einen sind diese Wörter ja nun
von den Journalisten bzw. vom Autor
des Zeitungsartikels gewählt worden, und
nicht etwa von den Scherben oder dem
Verein. Ich denke das wird klar, wenn man
sich die Arbeiten der Scherben für die Homo-
sexuellen ansieht. Ich denke überspitzt dargestellt soll hier bedeuten, das Rios Schwulsein hier falsch dargestellt wird, bzw.
zu nah in den Vordergrund gestellt wurde.
Das hat ja nix mit Diskrimierung zu tun. Und ich denke wenn Rio Hetero gewesen
wäre und die Theatermacher hätten ihn als
Sexsüchtigen dargestellt oder ähnliches, hätte
man sich ja auch darüber aufregen müssen.
Außerdem werden die Leute, die Rio in diesem
Bezug besser kannten (seine Brüder) schon
beurteilen könnten ob das überspitzt dar-
gestellt wurde oder nicht. Ich kann da, obwohl
ich nicht homosexuell bin, beim besten Willen
keinen schlimmen Text zwischen den Zeilen
erkennen. Vielleicht hat ja jemand dieses Stück gesehen und kann seine eigene Meinung dazu abgeben?
Monday, Febraury 4, 2002 - 07:42:51 am:
Message from
Geronimo at geronimo@freenet.de
Hallo Micky!
Es scheint zum Zwecke des Überlebens in diesem Lande zu den ungeschriebenen Gesetzen zu gehören, den Trennstrich zwischen dem, was Spass macht, und dem, was Geld einbringt, zu verinnerlichen. Ohne diesen verinnerlichten Trennstrich kein Überleben in Würde, so scheint es: mit dem Wahrheitsanspruch der Unfehlbarkeit, um nicht zu sagen: Unausweichlichkeit.
Für jemanden, der sich heute noch "nicht assimilierter Linker" nennt, muss das zwangsläufig eine Art Agonie hervorrufen. Und Frau Dithfurth, (und nicht nur sie) gehört zu denen, die es sich offenbar zur Lebensaufgabe gemacht haben, den Teig dieser Agonie so richtig auszuwalzen.
Vor wenigen Monaten machte Aleida Guevara March eine Deutschland-Tour, um über die heutige Situation in Cuba zu berichten: über die politischen Strukturen, über Fidel Castro, über den Nachwuchs, und auch und ganz offen über die Probleme....
Aleida Guevara March ist von Beruf Kinderärztin, und ferner eine der Töchter des Ernesto Che.
Und hört man ihr länger zu, was grossen Spass macht, stolpert man auch über solche Dinge wie: "Einheit von Kopf, Herz, Hirn und Hand".
Hier schon also der erste Widerspruch zu dem, was Du sagst!
Und der zweite gleich obendraufgesattelt: Der Saal war so voll, dass die Stühle nicht mehr reichten, und das Publikum war bunt gemischt.
Du schreibst:
"Aber man muss für diese Leute Verständnis haben. Wo sollen neue Kunden herkommen? Wo Anerkennung? Früher haben die Linken die Platten der Scherben gekauft. Das tun sie wahrscheinlich immer noch. Aber die sind zu einer verschwindenden Minderheit geschrumpft. Das rechnet sich nicht mehr."
Was mir an dieser Bewertung auf den Keks geht, ist die Darstellung des Handelns "dieser Leute" als unausweichlicher Systemzwang. Und ist es wirklich ein unausweichlicher Systemzwang, nahezu alles, was sich auf Verkauf bezieht, darauf zu reduzieren, ob es sich rechnet?
Ich möchte "diesen Leuten (Rios Erben)" eher eine ganz bestimmte bewusste Entscheidung unterstellen (will sagen: kein Determinismus, sondern eher ein Voluntarismus).
Zugespitzt will ich das mit einem Vergleich beleuchten:
In den siebziger Jahren gab es den Begriff der Putativnotwehr, zu deutsch: erst knallen wir den Demonstranten (z. B. Benno Ohnesorg) ab, und dann überprüfen wir, ob es richtig und notwendig war.
Heute kennen wir den Begriff des putativen Kommerzes: Erst öffnen wir Rio Reiser für den Massenmarkt, und zwar auf Teufel komm raus, und erst danach überprüfen wir, ob es würdevoll und in Ordnung war.
Mit solchen Leuten kann ich weder Gnade noch irgendeine Form von Verständnis haben. In diesem Leben nicht mehr. Über das nächste können wir uns gerne unterhalten.
Noch Fragen?
Sunday, Febraury 3, 2002 - 03:41:23 pm:
Message from
micky at micky.most@hotmail.com
In einem der Debattenbeiträge über „kritische Musik“ wurde die „Assimilation der 68er“ beklagt.
Und in dem TAZ-Artikel über das Theaterstück „Der Kampf ums Paradies“ haben wir gelesen, dass Rios Erben Änderungen erzwungen haben wegen angeblich „überspitzter Darstellung seiner Homosexualität“. Da stand noch, die Mitglieder der Scherben hätten ebenfalls vehement protestiert. Ob das der Wahrheit entspricht scheint ja nicht so ganz klar zu sein.
Das passt zusammen. Für die „Assimilierten 68“ auf dem Weg in die neue Mitte ist Homosexualität offenbar ein Makel. Das Problem mit dieser Mitte ist ja, dass sie, was diese Herrschaften aber offenbar nicht weiter stört, nach Rechts einen breiten und fließenden Übergang hat. Und je weiter Rechts, desto unpopulärer ist Schwulsein. Bis zum offenen Hass. Und offen linke Politik ist natürlich auch ein Hindernis. Beides zusammen sozusagen der Marketing-GAU.
Aber man muss für diese Leute Verständnis haben. Wo sollen neue Kunden herkommen? Wo Anerkennung? Früher haben die Linken die Platten der Scherben gekauft. Das tun sie wahrscheinlich immer noch. Aber die sind zu einer verschwindenden Minderheit geschrumpft. Das rechnet sich nicht mehr.
Auf dem Hintergrund ist es leicht zu verstehen, wieso Rios Erben sich so über Echt und deren Kim freuten. Nicht nur, dass die Tantiemen für Junimond ordentlich sprudeln. Der ist auch für sie der Prototyp für das, wo sie mit Rio hinwollen. Deshalb war er wohl auch dazu auserkoren, Rios Tagebuchnotizen auf MTV vorzutragen.
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Hamburger Abendblatt, 29.9.2001
UNPOLITISCH
Fünf Jungs - echt merkwürdig
"Taliban, wo ist das denn?" Äußerungen des Echt-Sängers sorgen für Wirbel.
Von Ina Zimmermann
Zwei Themen bewegten die Hamburger in den vergangenen Wochen: die Terrorakte in den USA und die Bürgerschaftswahl. Doch an einem Mann gingen diese Ereignisse scheinbar völlig vorbei: Kim Frank (19), Sänger der bis dato umschwärmten Popgruppe Echt. Mittwochnacht hatte der bubigesichtige Star in der Harald-Schmidt-Show verlauten lassen, er sei nicht zur Wahl gegangen. Auch die weltpolitische Lage schien ihn eher peripher zu tangieren: "Taliban? Ich weiß noch nicht mal, wo das ist . . ."
Kein Wunder, dass eine Zeitung am Freitag fragte: "Wie dumm darf ein Popstar sein?". Oder war am Ende alles nur ein PR-Gag, um das dritte Album der Gruppe zu bewerben, das am 8. Oktober erscheinen soll? In gemütlicher Frühstücksrunde im Café Saal II zeigten sich Kim, Gitarrist Kai (21), Schlagerzeuger Florian (20), Bassist Puffi (20) und Keyboarder Gunnar (19) erstaunt über den Wind, den die Äußerungen ihres Sängers verursachten. "Manche Leute wissen nicht, wer John Lennon ist, ich kenne halt ein paar Politiker nicht", sagte Kim im Abendblatt-Interview. "Die Politik betrifft mich doch eh nicht." Dass allerdings einer seiner Stammclubs, die "Rote Flora", unter dem neuen Senat möglicherweise geräumt und abgerissen wird, erstaunte ihn doch. "Na ja, dann gehn wir halt woanders hin."
Äußerungen, die den 1996 verstorbenen Protestsänger Rio Reiser (Ton Steine Scherben) wohl im Grab rotieren lassen. Mit der Coverversion seines Liedes "Junimond" sahnte das Quintett im vergangenen Jahr kräftig ab. Erst am Donnerstag rezitierte Kim Frank in der Premiere des wöchentlichen "Lesezirkel" von Benjamin von Stuckrad-Barre auf dem Musiksender MTV aus dem Tagebuch des Sängers. "Von seinen politischen Aktivitäten wusste ich nichts, ich hab bloß die Platte jeden Tag gehört", erklärt Kim seinen Bezug zu Reiser. Und Kollege Kai ergänzt: "Wir sehen das nicht pathetisch, sondern finden die Musik einfach gut." Gesellschaftskritische Texte will Echt auch in Zukunft nicht schreiben. Sie liefern lieber Songs, die laut Eigenwerbung der Band "beim Großwerden anderer, beim ersten Knutschen und beim Artikulieren der eigenen Befindlichkeit begleiten." Mehr als Knutschen interessiert Jugendliche also nicht? Florian: "Wir bedienen doch nur einen Teilausschnitt."...
...Für den Fall jedoch, dass Echt die Fans davonlaufen, hat Kim schon eine Alternative parat: "Dann werd ich eben Bundeskanzler."
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Warum nicht König von Deutschland?
Sunday, Febraury 3, 2002 - 03:00:32 pm:
Message from
anonymous2 at kritische@musik
Hallo Wolfgang,
mit dem, was du schreibst, kann ich leben und Konsens empfinden. Fast.
Ein blinder Punkt, oder auch ein weisser Fleck deiner Wahrnehmung, wirkt undifferenziert.
Hier der ganze Absatz, geschrieben von Dir selbst:
"Von Heute aus gesehen ist die Kombination ?Volk? und ?Klassenkampf? problematisch, weil es auf der Rechten eine ziemlich erfolgreiche Argumentation gibt, auf die leider auch ehemals Linke hereinfallen. Da wird aus dem Ausbeuter gleichzeitig ein ?Volksfremder?. Da braucht man gar nicht ?jüdisch? sagen bei Begriffen wie ?internatonales Finanzkapital?. Da schwingt dann automatisch der alte Antisemitismus mit. Rio nahm in seinen Texten oft Bezug auf die das Alte Testament, Talmud und Kabbala. Von da her können wir uns sicher sein, dass dies etwas war, was er ganz bestimmt nicht gewollt hätte. Aus den 70ern gibt es Fotos von Rio mit einer Kippa (jüdische Gebetskappe). Und das zu einer Zeit, als Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes ehernes Pflichtprogramm der Linken war."
"Da schwingt dann automatisch der alte Antisemitismus mit". Aus den 70ern gibt es Fotos von Rio mit einer Kippa (jüdische Gebetskappe). Und das zu einer Zeit, als Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes ehernes Pflichtprogramm der Linken war."
Meine Frage: Woher nimmst Du die Gewissheit, hier ein Gleichheitszeichen zwischen "Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes" und "links sein" und "Da schwingt dann automatisch der alte Antisemitismus mit." setzen zu können??
3 Beispiele:
Ich habe mich biographisch mit Sklavenschicksalen auseinandergesetzt - und rausgefunden, wie es kommt, daß Unterdrückte von einst selbst zu Unterdrückern werden. Die Parallelität der "erlernten Unterdrückungsmethoden", die der einstmals Unterdrückte selbst aktiv anwendet, haut mich noch heute um.
Daniel Cohn-Bendit, 68-er Held, welcher wie unser Kriegsminister Fischer an seiner eigenen Legende strickt, um von seinem Vergangenheitsmythos zu leben, entstammt, wie Du weisst, jüdischer Vorfahren. Wie so jemand nach Einwanderungsquotierung schreien konnte, und das zu einem historischen Zeitpunkt, zu dem deutsche Politiker noch nicht die "Das Boot ist voll"-Parole erfunden hatten, verstehe ich bis zum heutigen Tag noch immer nicht!
Es gibt Religionen, die verbieten es ihren Anhängern, Zinsen zu nehmen. Und es gibt Religionen, die lassen es ausdrücklich zu. Und in einer bestimmten historischen Situation wirkt dieser kleine aber bedeutende Unterschied determinierend für ganze (jüdische) Lebensläufe.
Der das sagt, heisst Klaus Schmidt, und ist wohnhaft in Deiner Stadt.
Und damit das nicht Ausbreitung erfahren darf, was er sagt, hat ihn keine geringere als Frau Jutta Dithfurth (ökolinx, FFM) in ihrer Hitliste von "Faschisten" bedacht! Nur leider nicht auf Platz eins, sondern unter ferner liefen.
Die Parallelität zwischen Dithfurth und Dir, Herr Seidel: Richtig: die Gleichheitszeichen: Nur: bloss nicht nachdenken, um Gottes willen!
Ich denke, Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten:
a. recherchieren und denken
b. Jutta Dithfurth heiraten.
P. S.: Hast Du profund recherchierte Infos über tatsächliche Kapitalverbindungen zwischen USA und Israel? Sind Sie Dir bekannt, die Verstrickungen und Verbindungen! Und ist jetzt klar, wie sie entstanden sein könnten?
Jenes höhere Wesen, welches wir verehren, möge Dir das 3 m dicke Brett vor deinem Kleinhirn mit einer Axt zerschlagen, auf dass aus einem Blinden ein Sehender werde.
Übrigens: Eine Generation von Musikern, Künstlern, Denkern, Malern, Schriftstellern, welche Zeit ihres Lebens nicht über die Maxime "Der Weg ist das Ziel, und das Ziel kennen wir nicht" hinauskommt, ist und war im Wortsinn niemals revolutionär, sondern petit bourgeois (kleinbürgerlich).
Deshalb ist die Flucht in die Poesie vorbestimmt, um nicht zu sagen: vorgezeichnet (Beispiel: "Und das Land das wir suchen liegt in weiter Ferne", vermischt mit Mao: Wenn die Nacht am Tiefsten ist, ist der Tag am Nächsten).
Will sagen: Die Verknüpfung der beiden Sätze passt nicht, sie ist willkürlich zusammengebastelt, ergibt also bei tieferem Nachdenken keinerlei Sinn.
Sunday, Febraury 3, 2002 - 11:16:18 am:
Message from
wolfgang at wolfgang.seidel@snafu.de
„Musik ist eine Waffe“
Ja, ich erinnere mich. Das war 1972. Und ein paar Sachen haben sich seit damals ganz bestimmt nicht geändert. Arm und Reich gibt es immer noch. Die Armen sind allerdings nicht nur ärmer geworden. Auch zahlreicher. Doch was kann man von diesem Text heute so nicht mehr schreiben? Worte wie „Waffe“ z.B. gehen heute nicht mehr so leicht über die Lippen.
Und ein Begriff kommt vor, an dem sich hier schon ein paar mal gerieben wurde: „Volk“. Deshalb werde ich mir den mal herausgreifen. Zumal Rios Erben ihn jetzt als „Volkssänger“ verkaufen wollen – als den besseren Heino. Die Frage nach „kritischer Musik“, die hier gestellt wurde, würde sich da erübrigen. Durch allzu viel kritisches Bewusstsein ist dieses Volk in den letzten hundert Jahren nicht aufgefallen. Und Stoibers Umfrageergebnisse lassen für die näherer Zukunft da auch keinerlei Besserung erwarten.
Wenn man den Text von damals liest, wird schnell klar, dass dort keine ethnische Kategorie gemeint ist. Da geht es nicht um deutsch, türkisch etc. Volk wird als Synonym für Unterdrückte, Ausgebeutete gebraucht. Da geht es um Oben und Unten. Der Text entstand zu einer Zeit, als man so formulieren zu können glaubte ohne Angst, missverstanden zu werden. Obwohl die Karriere eines Horst Mahler zeigt, dass dieses Missverständnis offenbar damals schon angelegt war. Aber da gab es noch keinen boomenden Rechtsradikalismus, der erfolgreich Propaganda treibt mit Begriffen wie Volk und Heimat. Wo als unangenehme Kehrseite nun mal dazugehört, dass der Begriff „Volk“ die Frage impliziert, wer denn nun dazu gehört und wer nicht.
Von Heute aus gesehen ist die Kombination „Volk“ und „Klassenkampf“ problematisch, weil es auf der Rechten eine ziemlich erfolgreiche Argumentation gibt, auf die leider auch ehemals Linke hereinfallen. Da wird aus dem Ausbeuter gleichzeitig ein „Volksfremder“. Da braucht man gar nicht „jüdisch“ sagen bei Begriffen wie „internatonales Finanzkapital“. Da schwingt dann automatisch der alte Antisemitismus mit. Rio nahm in seinen Texten oft Bezug auf die das Alte Testament, Talmud und Kabbala. Von da her können wir uns sicher sein, dass dies etwas war, was er ganz bestimmt nicht gewollt hätte. Aus den 70ern gibt es Fotos von Rio mit einer Kippa (jüdische Gebetskappe). Und das zu einer Zeit, als Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes ehernes Pflichtprogramm der Linken war.
Ob Rio Begriffe wie „Volk“ heute genauso gebrauchen würde, wie zu der Zeit als „Musik ist eine Waffe“ entstand, ist eine müßige Frage. Wir wissen es nicht. Wenn seine fragwürdigen Nachlassverwalter uns Sätze herauskramen, in denen er erzählt, er möchte ein „Volkssänger“ oder ein „Bravo-Starschnitt“ sein, dann scheitern die komplett an der Doppelbödigkeit von Rios Sprache. Wer sagt denn, dass dies heißt, Rio wollte wie dieses Volk sein oder wie die üblichen Bravo-Stars. Ein neuer Roy Black und Rex Gildo? Das war anders rum gemeint. Das Volk und Bravo möchten doch bitte so werden wie Rio. Sein „dieses Land ist es nicht“ heißt auch „dieses Volk ist es nicht“. Das Volk, von dem Menschen wie er diskriminiert und verfolgt werden (zur Erinnerung; als diese Zeile entstand, war Homosexualität noch strafbar – „im Namen des Volkes“).
Natürlich ist auch die Umkehrung wahr. Rio wollte auch dazu gehören – der verständliche Wunsch des auf Grund seiner Homosexualität ewig ausgeschlossenen. Doch für solch feinsinnige Dialektik fehlt den Archivaren das Verständnis. Die sammeln zwar akribisch jeden Papierschnipsel, den Rio mal beschrieben hat. Ob die das auch verstehen, da habe ich ziemliche Zweifel...
wolfgang URL : http://www.digitaldo.org/rio/
Sunday, Febraury 3, 2002 - 09:10:55 am:
Message from
Anonymous2 at kritische@musik
Hallo Anonymous.
Brauchten die Scherben so etwas spiessiges wie einen Verein, um ihr "Gründungsmanifest" zu ersinnen und zu verbreiten?
Ist mir nicht bekannt! Was bitte soll also Dein P. S.?
Ebenso plump auch die Art wie Du Fragen stellst. Was kann man heute noch so sehen, was nicht?
Du willst also einen Zeitabgleich machen, die Draufsicht untersuchen. Was ändert das an der Situation? Was ist Dein Ziel? Was willst Du erreichen? Bist Du ein aktionistischer Blindgänger?
Fällt Dir auch auf, dass dieses Gründungsmanifest keinerlei Aussage darüber macht, wie denn das aussehen soll, was danach kommt, wenn alle das kaputt gemacht haben, was sie kaputt macht?
Und so bleibt auch offen das Werturteil darüber, ob denn das, was danach kommt, besser ist, als das, was es zu zerstören gilt?
Ein weiteres Beispiel für diese trügerische Offenheit, die ein hausgemachter Systemfehler ist:
Du kennst sicher das Grundgesetz:
Dort steht unter anderem: Eigentum verpflichtet.
Doch wozu es verpflichtet, das genau zu spezifizieren, dazu hat es bei der politischen Zusammensetzung der Väter des Grundgesetzes nie und nimmer gereicht: Bis zum heutigen Tage nicht.
Wieso nicht? Gegen wessen Interessen würde das verstossen?
Und guck Dir mal das Land, in dem wir beide leben, im internationalen Vergleich an:
In Frankreich gabs eine Revolution, Produkt war unter anderem "la declaration des droits des hommes".
Italienische Partisanen habens geschafft, ihr Land von Mussolini zu befreien.
Rumänen haben sich von Ceaucescu befreit, und sich bitterböse an ihm gerächt.
4 Beispiele dafür, das es, bei einigen Opfern zwar, jedoch durchaus klappen kann, wenn ein paar Bedingungen erfüllt sind im Sinne von notwendigen Voraussetzungen.
Und Deutschland? Haben die es geschafft, sich von Hitler zu befreien, und das auch noch aus eigener Kraft? Nein, es bedurfte dazu der USA, der Engländer, Franzosen und der Russen.
Immer dann, wenn dieses Deutschland sich "Revolution" oder "Klassenkampf" auf die Fahne geschrieben hat, wurde ausser eines Betriebsunfalles rein gar nichts daraus.
Warum nicht?
Saturday, Febraury 2, 2002 - 01:18:38 pm:
Message from
Anonymous at kritische@musik
Den folgenden Text habe ich im Scherben-Songbuch gefunden. Das war wohl Anfang der 70er so etwas wie ihr „Gründungs-Manifest“:
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Musik ist eine Waffe
Musik kann zur gemeinsamen Waffe werden, wenn du auf der Seite der Leute stehst, für die du Musik machst. Wenn du mit deinen Texten etwas sagst und eine Situation nennst, die zwar alle kennen, die aber jeder vereinzelt in sich hineingefressen hat, dann werden alle hören, dass sie nicht die einzigen sind, die damit noch nicht fertig geworden sind, und du kannst ihnen eine Möglichkeit zur Veränderung zeigen. Musik kann also zur Waffe werden, wenn du mit ihr die Ursachen deiner Aggressionen erkennst. Wir wollen, dass du deine Wut nicht verinnerlichst, dass du dir darüber klar wirst, woher deine Unzufriedenheit und deine Verzweiflung kommen. Wir wollen die Feinde des Volkes nennen. „Macht kaputt, was euch kaputt macht - zerstört das System, das euch zerstört!“
Unsere Musik soll ein Gefühl der Stärke vermitteln. Unser Publikum sind Leute unserer Generation: Lehrlinge, Rocker, Jungarbeiter, 'kriminelle' Leute in und aus Heimen. Von ihrer Situation handeln unsere Songs. Lieder sind zum Mitsingen da. Ein Lied hat Schlagkraft, wenn es viele Leute singen können. Wir brauchen keine Ästhetik; unsere Ästhetik ist die politische Effektivität. Unser Publikum ist der Maßstab und nicht irgendwelche ausgeflippten Dichter. Von unserem Publikum haben wir gelernt, Lieder zu machen, nur von ihnen können wir in Zukunft lernen, Lieder für das Volk zu schreiben. Wir sind in keiner Partei und in keiner Fraktion. Wir unterstützen jede Aktion, die dem Klassenkampf dient. Egal von welcher Gruppe sie geplant ist. Wir werden in Berlin und WestDeutschland vor und in Betrieben und in den Jugendheimen der Arbeiterviertel spielen. Das Ziel ist es, unsere Aktionen den jeweiligen Situationen in den Betrieben oder Stadtteilen anzupassen.
Dazu brauchen wir die Unterstützung der dort arbeitenden Gruppen.
Kann man das heute noch so sehen. Und wenn nein, was nicht mehr?
P.S. Und wenn der Verein das nächste Mal beisammen sitzt und seine Aktivitäten plant, findet er hier sicher ein paar Anregungen....
Friday, Febraury 1, 2002 - 02:37:07 pm:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Hallo Rosi
- die Frage, die mich beschäftigt, ist nicht, ob Rio die Wahrheit singt. Die Frage ist, wird die Wahrheit auch verstanden.
Die Geschichte mit den gemeinsamen Fans von Rio und den Böhzen Onkelz zeigt, dass offenbar nicht jeder diese Wahrheit gleich versteht. Mittlerweile gibt es sogar Cover-Versionen von Rios Songs von rechtsradikalen Bands. Und das, obwohl Rios Sprache in der Regel an Klarheit nichts zu wünschen übrigläßt.
Wie kann so etwas passieren? Deshalb hatte ich versucht, die Aufmerksamkeit auf die Musik zu lenken. Wenn der Text nicht die Ursache für diese Verwirrung ist, dann muss man sich fragen, ob es vielleicht an der Musik liegt (das ist wirklich eine Frage – ich habe da keine fertige Antwort).
Aber das ist zugegeben ein Problem, für das sich wohl eher die Macher von Musik interessieren. Wie erreiche ich es, mit meiner Musik nicht mißverstanden oder von den falschen Leuten vereinnahmt zu werden.
Nicht nur Macher. Dem Verein täte es ganz gut, sich auch mal mit solchen Themen zu beschäftigen...
Friday, Febraury 1, 2002 - 01:05:54 pm:
Message from
Robert at webmaster@riolyrics.de
Yeah, yeah, yeah,
nach vier Monaten gibt es wieder ein tolles Update der RioLyrics.
Diesmal dabei sind:
- drei neue Akkorde von Reiser-Songs (für Eislied sogar mit super
Tabulatur) und einem Scherben-Song
- zwei nicht erreichbare Links wurden gelöscht, einige aktualisiert,
einige neu hinzugefügt
- über 70 (jawohl, 70!) neue Artikel im Archiv (darunter ein
langer Text von Wolfgang Sterneck "Politische Rockmusik"), das macht insgesamt
über 400!
- Rarität enthüllt: Für den Song "Freitagabend" gibt
es jetzt den vollständigen Text
- die Existenz der "Jetzt schlägt's dreizehn"-Maxi wird endlich
gewürdigt
- neue Dokumentation "Scherben-Slogans gegen Castor" in der Rubrik
"Rio's Texte in der Umwelt"
- YUHU! Nach jahrelangem Warten habe ich es endlich geschafft, die Texte
der CD "Herr Fressack und die Bremer Stadtmusikanten" abzutippen,
außerdem half mir Bernhard Bittermann, indem er die Text der CD
"Teufel hast du Wind" abtippte. Die Songs der beiden Hörspiele
sind nach langer "kommt noch"-Zeit nun online
- außerdem bin ich jetzt weg vom Massenprovider und unterstütze
lieber einen kleinen, feinen Provider aus Potsdam
Mein Angebot steht noch: wer per e-mails über die Updates informiert
werden will, schreibe mir einfach.
Wer die RioLyrics wider Erwarten nicht kennen sollte, der oder dem sei gesagt,
dass dort (mittlerweile dürften nicht mehr viel hinzukommen) alle
Songtexte von Rio Reiser und Ton Steine Scherben stehen, die
veröffentlicht wurden, plus einige Demos, Raritäten und weitere
Schmankerl, natürlich übersichtlich geordnet nach Alben, Titeln,
Singles etc.
Aber wie immer gibt's das nicht für heiße Luft. Es wäre cool,
ab und zu mal auf die Werbebanner zu klicken *winkwink* und mir zu
helfen.
Wie? Ganz einfach! Falls ihr zum Beispiel alte Artikel habt, vor allem aus
der Zeit vor 1996, die noch nicht im Archiv sind, bitte melden. Auch
wer zur neuen Rubrik "Scherben-Slogans gegen Castor" etwas beisteuern kann,
bitte sehr. Und so weiter und so fort. Meldet euch einfach bei mir.
Ach ja, alles umzusetzen habe ich wieder nicht geschafft. So zum Beispiel
ist die Beischreibung für Klavier-Transkriptionen hängen geblieben
etc. Aber es kommen ja noch mehr Updates...
Danke natürlich wieder an die netten Mails und Menschen, die
mir tatkräftig mit Hinweisen etc. geholfen haben.
Tschüß
Robert
Webmaster RioLyrics
Robert URL : http://www.riolyrics.de
Friday, Febraury 1, 2002 - 12:49:01 am:
Message from Rosi at 217.226.132.4
Hallo Paul,
kennste den Spruch: "Wer sind des Volkes wahre Gönner? Wahrheit-Sagen-Könner."
Gerade deshalb ist Rio ein Volkssänger.
Rosi URL : www.haus-am-wald.de
Thursday, January 31, 2002 - 02:04:01 pm:
Message from
wetterauer at ulrichkue@webde
Vor kurzem wurde bei ebay folgende CD angeboten:"eines der letzten Interviews mit RIO & alte SCHERBEN Sachen live".Falls einer von Euch diese CD besitzt,bitte mal melden.Danke Uli
Thursday, January 31, 2002 - 01:02:22 pm:
Message from
micky most at micky.most@hotmail.com
„Rio Reiser - Der Kampf ums Paradies“
Vor ein paar Tagen konnte man hier über die Aufführung in Bremen hier einen Artikel aus der TAZ lesen. Da stand, dass die Familie und angeblich auch Mitglieder der Scherben (was nicht nicht oder nur teilweise zu stimmen scheint) gegen das Theaterstück protestiert und Änderungen erzwungen hätten. Warum? Wegen der ihrer Meinung nach „überspitzten Darstellung von Rios Homosexualität“.
Was ist denn nun eine „überspitzte Darstellung von Homosexualität“? Wie misst man das? Und womit? Vielleicht mit dem Zentimetermaß. Wäre nur noch zu klären, an welcher Stelle.
Spaß beiseite- hätten diese Kleingeister auch ihre Anwälte losgeschickt bei einer „überspitzten Darstellung von Heterosexualität“?
micky most URL : http://www.eurogay.de/musik/7127.html
Thursday, January 31, 2002 - 04:59:42 am:
Message from
Anonymous at tagessiegel berlin
20.11.2001
Tagesspiegel
In den Fesseln der Archäologie
Rio singt hier nicht mehr: Ein Musical über die Polit-Band Ton Steine Scherben
Philipp Lichterbeck
Fünf Jahre nach seinem Tod scheint Rio Reiser gefragter denn je. Abi-Bands spielen seine Songs, ein Sampler mit Hip-Hop-Versionen ist erschienen, der Film "Der Traum ist aus" folgt seinen Einflüssen auf heutige Gruppen. Diese Wiederentdeckung war längst überfällig, Reiser führte die erste und bis heute vielleicht beste deutsche Rockband an. Ton Steine Scherben gehören zur Geschichte der Bundesrepublik wie Heinrich Böll und die WM-Elf von '74. Nun nimmt sich ein Musical seiner an. Es trägt den Titel "Der Kampf ums Paradies" und wird vom Berliner Theater Strahl in Zusammenarbeit mit der Bremer Shakespeare Company auf die Bühne gebracht. Am bemerkenswertesten ist, dass es scheitert und zugleich demonstriert, was die Scherben so faszinierend machte.
Die Geschichte scheitert, da auf der Bühne ein Geschichtslehrgang absolviert wird. Das Autoren-Duo Pit Holzwarth und Renato Grünning bastelt die siebziger Jahre der BRD zusammen: Vietnamkrieg und Studentenproteste, die brutale Reaktion des Staates. Hausbesetzungen, Baader, Ensslin, Meinhof, ihr kongenialer Gegenspieler, BKA-Chef Horst Herold. Rasterfahndung, Isolationshaft, die Nacht von Stammheim. Ein Versuch, den historischen Humus zu beschreiben, auf dem Ton Steine Scherben wuchsen und den sie selbst befruchteten. Doch der Boden bleibt steril. Man möchte mit Troja-Entdecker Heinrich Schliemann ausrufen: "Was ich fand, waren Ton, Steine, Scherben." Alles liegt irgendwo vergraben und verstreut, man stolpert durch die Siebziger.
Auch Reiser und seine Bandkollegen bleiben blass. Reisers Homosexualität wird thematisiert, auch der Fixertod seiner großen Liebe Jean-Michel, über den Rio nie hinwegkommt. Episodenhaft erfahren wir etwas über Streits innerhalb der Band, dass sie einer Platte mal 10 000 Spatzenschleudern "Made in Hongkong" beilegen wollten. Die Band zieht in eine Landkommune, um dem Druck der RAF zu entkommen und interessiert sich jetzt weniger für den politischen Kampf. Weil man die Welt nicht verändern kann, verändert sich das Bewusstsein. Aus Politik wird Poesie. Aber die Personen sind wie Abziehbilder, keine ist lebendig. All das ändert sich schlagartig, sobald Reiser-Darsteller Sebastian Mirow das Mikrofon in die Hand nimmt und die Band sich ihre Instrumente umschnallt. Man will aufstehen und tanzen, rausgehen auf die Straße und was kaputtmachen. Diese Band hat Puls und Kraft, sie spielt die Scherben besser als es die Scherben selbst gekonnt hätten. Der Sinn eines Rio-Reiser-Musicals ergibt sich aus der Musik. Aber gibt es ein richtiges Musical im falschen Theaterstück?
Reiser starb mit 46 Jahren viel zu früh, aber zu spät, um eine Legende zu werden. Deshalb gilt er vor allem denen, die ihn erlebten, als Held. Der Untertitel des Musicals lautet "Fantasie über einen Mythos". Doch Mythos bedeutet, wenn einer über seine eigene Generation hinaus faszinierend und lebendig bleibt. So hatte Wolfgang Stüßel, Leiter des Strahl Theaters, die Idee zu dem Musical, als er die Punk-Band seines Sohnes im Keller das Scherben-Lied "Ich will nicht werden, was mein Alter ist" proben hörte. Gerade Jugendlichen aber dürfte das Stück eher enigmatisch erscheinen.
Thursday, January 31, 2002 - 04:03:02 am:
Message from Anonymous at 213.73.67.146
"Die Welt". 31. Januar 2002
Party und Polit-Rock
Es ist richtig was los auf der Leibnizplatz-Bühne
Die Premierengäste grölen "Das ist unser Haus", und die vierköpfige Band gibt der Theateratmosphäre eine aufgeheizte, verrucht anmutende Konzert-Aura. "Wir sind geboren, um frei zu sein", verkündet Sebastian Mirow singend das Credo Rio Reisers, und alles wippt mit - bis die RAF der Utopie ein Ende bereitet. In Form eines blutigen, abgetrennten Kopfes. Der Applaus für die Musik verstummt abrupt. Eben doch: Theater - und was für eins.
Natürlich: "Rio Reiser - Der Kampf ums Paradies", geschrieben und inszeniert von Pit Holzwarth und Renato Grünig, ist ein Stück, das sehr viel will; die Geschichte der Kult-Band "Ton Steine Scherben" will es erzählen, die gesellschaftlichen Umstände der siebziger Jahre offen legen und vor allem zeigen, was die handelnden Figuren antreibt - ob Musiker, Terroristen oder Terroristen-Jäger. Trotz der rund dreistündigen Spieldauer (ohne eine Sekunde Langeweile!) gelingt dies auf Grund der Vielschichtigkeit der Figuren zwar nicht immer - unterm Strich stört das aber kaum, wird pralles, lebendiges Theater geboten. Wenn die RAF-Leute in der Isolationshaft von der Befreiung der Mogadishu-Geiseln erfahren, sich der BKA-Chef in die Psyche von Andreas Baader hineindenkt, dann sind das starke Bilder, die haften bleiben; die besten Momente hat die Inszenierung aber in Verbindung mit ihrer Hauptfigur. Der früh gestorbene "Scherben"-Sänger, hervorragend verkörpert von Sebastian Mirow, wird als eckiger Träumer gezeigt, der sich nicht immer der Konsequenzen seines Tuns bewusst ist und doch sein Umfeld dominiert. Holzwarth und Grünig gelingen wunderbare Übergänge zwischen Bandgeschichte und deutscher Geschichte, etwa wenn Konventionen in die Träume der Musiker einbrechen und ein Sechziger-Jahre-Medley im "Ho-Chi-Minh"-Ruf endet. - Aus einem insgesamt überzeugenden Ensemble ragen neben Mirow Micha Meyer und Susanne Höhne heraus. Ein Theaterbesuch, der Pflicht sein sollte! schü
Anonymous URL : http://www.theater-strahl.de/stuecke/rio.htmlhttp://www.theater-strahl.de/stuecke/rio.html
Thursday, January 31, 2002 - 12:22:54 am:
Message from janosik at 62.227.253.25
zu tone 1238:aus england kommt immerhin noch billy bragg,und das schon ziemlich lange.auch hefner haben zt. "kritische"(kann das wort nicht leiden)texte.anspieltip"the day that thatcher dies".
gruss an die welt
Wednesday, January 30, 2002 - 12:54:43 am:
Message from
Heiko at AndrewEldritch@freenet.de
Der Traum ist Aus !!
Meine Freundin. Helen ist nach 7 Jahren Deutschlandaufenthalt, heute zurück in Ihre Heimat Australien geflogen! Heute morgen am Flughafen dachte ich, das der Traum aus ist, doch ich muß weiterleben, auch ohne Dich! Helen, wenn Du diese Zeilen lesen solltest, dann denke bitte auch an die zurückgebliebenen!
Mache es Gut in Australien
Lieben Gruß Heiko
...In memory of Rio Reiser...
Wednesday, January 30, 2002 - 12:12:30 am:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Dass die Welt in Ordnung und alles gut ist, solange ein Sänger nur fest an das glaubt, was er singt, überzeugt mich nicht. Die Böhzen Onkelz glauben schließlich auch, was sie da singen. Frank Rennicke (NPD-Barde und "Volkssänger") glaubt auch an seine Lieder. Sind seine Hymnen an deutsche Soldatentugenden deshalb "gut"? Wohl kaum.
Das Argument, dass es auf die Haltung des Sängers, seine Glaubwürdigkeit ankäme ist aber trotzdem interessant. Ich glaube, das hilft, die Antwort auf ein Phänomen zu finden, das mir öfter begegnet ist. Es gibt nämlich nicht nur Scherben- und Onkelz-Fans. Es gibt auch Leute, die sind beides zugleich. Die stehen auf Scherben und Onkelz (und Schlimmeres), obwohl man doch meinen sollte, das sich so etwas ausschließt.
Wie geht das? Meine Vermutung: die reagieren nur auf Haltung, Wut , irgendein Gefühl ohne den Inhalt zu hinterfragen. Die hören nur einzelne Worte eines Textes wie z.B. Kampf. Aber was das für ein Kampf ist, da phantasieren sie sich das zurecht, was zu ihrer Überzeugung passt.
Das heißt für mich aber, dass es nicht reicht, bei dieser Diskussion um "kritische Musik" sich nur auf die Texte zu beschränken. Von so alleiniger Wichtigkeit sind die offenbar gar nicht. In den 60ern hatte Musik ihre größte politische Wirkung, obwohl die Texte nur zu einem kleinem Teil politisch waren. Und die Wirkung hatte sie auch in Ländern, wo der größte Teil des Publikums die englischen Texte nur bruchstückhaft verstand.
Wie muß eine Musik beschaffen sein, damit sie nicht mißverstanden werden kann? Und, vielleicht gehört das ja auch dazu, wie müssen die Musiker beschaffen sein? Und auch wenn ich gerade Versuche, die Aufmerksamkeit auf die Musik zu lenken, fände ich es gut, die Texte ebenfalls noch einmal zu überprüfen und sich dabei zu überlegen, ob die Aussage wirklich so eindeutig ist, wie man glaubt. Und welche Verbindung die Worte mit der Musik und den Musikern ergeben. Mit Begriffen wie "Kampf" oder gar "Heimat" kann man, vor allem dann, wenn die Musik keinen klaren Trennungsstrich zieht, ganz schnell die falschen Fans bekommen...
Wednesday, January 30, 2002 - 09:52:30 am:
Message from
Bernd at bp.mail@gmx.de
zur Diskussion "kritische Lieder"
1. es ist wahr, dass Protestbands/-musiker selten geworden sind. Durch die Assimilation der 68er-Generation durch die Gesellschaft und der heutigen "Spass-Gesellschaft" hören die Jungen lieber einen Zlatko oder gehen auf eine Pseudo-"Love-Parade". Dennoch gibt es noch welche. es gibt noch einige. Allerdings werden einige totgeschwiegen oder unterdrückt (Hans Söllner in Bayern: www.soellner-hans.de). Ein prominenter Sänger hat übrigens schon seit Jahren mehr auf der Kante als "Über den Wolken": Reinhard Mey.
2. die Leute wollen es nicht mehr hören.
dazu: Mit dieser Spass-Gesellschaft ist es aber langsam aber sicher wieder vorbei. In welche Richtung die Gesellschaft aber abdriftet ist noch nicht sicher zu sagen.
3. Thema Feindbilder: der Tocotronic-Bassist hat recht, wenn er keine konkreten Feindbilder sieht. Allerdings gibt es in unserem intoleranten Land und im Zuge der aufgezwängten Ausdehnung des globalen neoliberalen Kapitalismus genug Ansatz für Kritik. Sie wird in unseren Tagen wieder stärker. Ich denke in den nächsten Jahren werden wir sehen, inwieweit die Bevölkerung sich gegen Unrecht wehrt.
Wednesday, January 30, 2002 - 08:19:03 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Ergänzung:
Ein (Volk) bekommt die Fürsprecher die
es verdient, bzw. die es sich wählt.
Wednesday, January 30, 2002 - 08:13:37 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Zur kritischen Diskusion:
Wer will denn heute noch Kritik hören und
sich mit ihr auseinandersetzten? Es ist doch
wichtiger ob Sara Connor nen slip drunter
hatte oder nicht? Wen interessieren denn
noch Themen wie Krieg in Israel, anhaltende
Arbeitslosenzahlen, Stoiber als Kanzlerkandidat, oder ständig neue Skandalen
unserer sogenannten Volksvertreter. Ein bekommt die Fürsprecher die es verdient.
Das ist für Rio und die Scherben kein Platz.
Aber nicht nur bei uns stirbt das kritische
Liedgut. Was kommt denn aus den Staaten,
oder etwa aus England? Klar Rage against
the machine, aber die sind auch nicht mehr
vollzählig.
Wie schon der Bassist von Tocotronic im
Schuchfilm zu berichten wusste, ist es ja
so verdammt schwer heute feindbilder ab-
zustecken. Na dann macht mal alle was ihr
wollt, so kommt man eben weiter. (scheinbar)
Tuesday, January 29, 2002 - 06:50:17 pm:
Message from
Inga at kleinekelly@aol.com
also, ich denke gerade rio stand hinter seinen liedern und das hat den liedern auch den ausdruck verliehen. und ich denke die lieder der scherben und von rio sind wohl nicht gerade "böse".
aber das ist schwer zu definieren, was gut und böse ist... wenn ich mich recht erinnere ist bei einem ddr konzert, das rio gegeben hat, das live übertragenn wurde, das konzert ausgeblendet worden und es wurden politiker, die die deutsche national hymne gesungen haben eingeblendet, die fanden das lied wohl böse...
anderer seits sang rio auch über drogen... ist wohl illegal und daher für viele auch irgendwie "böse"...
aber kann etwas was man fühlt und durch lieder zum ausdruck bringt, oder das was man erlebt hat und andere durch lieder daran teil haben lässt "böse" sein?!
ausserdem sind lieder die einen zum nachdenken anregen bestimmt nicht "böse" selbst, wenn andere die wertvorstellung haben, dass es nicht richtig ist, solange wirklich darüber nach gedacht wird, kann man durch sein nachdenken doch selbst entscheiden ob dies oder jenes nun "gut" oder "böse" ist... das wichtige ist doch zum nachdenken angeregt zu werden und zwar so gut, dass man es auch wirklich tut...
Tuesday, January 29, 2002 - 01:37:03 pm:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Schön und gut, wenn ein Sänger an das glaubt, was er singt.
Aber was ist, wenn er das Falsche glaubt?
Oder an etwas Böses?
In Rios Biografie, die hier zu finden ist, steht etwas von einem "wahren Volkssänger".
Aber was ist wenn das Volk böse ist und Böses tut?
Das soll in der deutschen Geschichte schon mal vorgekommen sein.
Tuesday, January 29, 2002 - 12:53:55 am:
Message from
Bernd at bp.mail@gmx.de
Zum Stichwort "kritisch"
Was heißt eigentlich kritisch? Bedeutet kritisch zu sein, andere Moral- oder Rechtsvorstellungen zu haben als der Rest der Gesellschaft? Oder maße ich mir sogar an, besser und klüger zu sein als der ganze Rest?
Ich glaube, für gute Liedermacher und Songschreiber ist es wichtig, Wahrheit und Gefühle herüberzubringen, die aus eigenen Erfahrungen sprießen. Zwanghaft kritische Lieder zu schreiben, wird im Nichts enden. Der Glaube an einen selbst ist enorm wichtig. Jeder merkt, wenn ein Sänger dann nicht an das glaubt, was er singt.
Tuesday, January 29, 2002 - 11:59:07 am:
Message from
paul at wmp68@gmx.net
Was mir auffällt:
Ihr schreibt "kritische Musik" - und redet dann zumeist nur über die Texte.
Das ist für einen Musiker ziemlich unbefriedigend. Ist denn die Musik völlig egal?
Und Kritik - die gibt es von ganz unterschiedlichen Seiten. Für die Fans der "Böhzen Onkelz" sind die eine "kritische" Band. Aufrüttelnd ebenfalls. Und dabei leider viel erfolgreicher, als es die Scherben und Rio je waren.
Vielleicht sollte man unterscheiden zwischen einer Musik, die vorhandene Meinungen oder Vorurteile einer Gruppe von Hörern nur bestätigt und einer Musik, die zum Nachdenken zwingt und Diskussionen auslöst.
Tuesday, January 29, 2002 - 07:03:24 am:
Message from
Inga at kleinekelly@aol.com
du schreibst wenn ein songschreiber nachgedacht hat, ich schrieb wenn er sich etwas dabei gedacht hat...
du sagst wenn er ne botschaft hat, er ist aufklärend, stellung beziehend, ich schrieb, dass der songschreiber was damit ausdrücken und rüber bringen will...
ich sagte, dass vielen sängern es mangelt es rüber bringen zu können (sagen und singen kann ich alles, die frage ist wie ich mich selbst mit identifiziere und es demnach rüberbringe)demnach ist es für mich auch emotional verbunden, wie du schon sagtest...
warum disskutieren wir eigentlich, wenn wir an sich doch von dem gleichen sprechen, nur andere wörter benutzen???
Tuesday, January 29, 2002 - 03:53:16 am:
Message from
musikuss at musikuss70@web.de
themen wie "umwelt" oder "politik" sind nicht (mehr) automatisch kritisch. das besingen auch volksmusikanten oder rechte bands. kritisch heisst für mich vor allem gesellschaftskritisch - wenn da ein songschreiber nachgedacht hat, eine botschaft hat, die er mal plakativ und ehrlich, mal zweideutig und mystisch präsentiert. kritisch ist auch selbstkritisch, aufklärend, aufrüttelnd, stellung beziehend. kritik ist protest, toleranz, widerspruch, wut und vieles mehr - also auch wieder - so ja meine alte these - mit Emotionen verbunden.
kritischer gruss
von musikuss
Monday, January 28, 2002 - 04:38:25 pm:
Message from
Inga at kleinekelly@aol.com
also ich kannte die bands die hier aufgezählt wurden, nur das TTS vermutlich TSS heissen sollte?!
kritische musik... ist meiner meinung nach diese welche, die sich mit etwas beschäftigt, sich aussernander setzt, mit welchem thema auch immer, meist allerdings als kritisch leicht zu erkennen sind jene songs über umwelt, politik...
solange der songschreiber sich etwas dabei degacht hat (und nicht nur mit welchem lied mach ich die meiste knete) und etwas mit seinen songs ausdrücken und bewirken wollte ist es kritische musik. und wenn man das dann letztendlich auch noch rüberbringen konnte (woran es, meiner meinung nach leider bei vielen mangelt) dann ist das für mich kritische musik!?!
Monday, January 28, 2002 - 02:03:29 pm:
Message from
paul at wmp68@gtmx.net
Was ist denn eigentlich "kritische Musik"?
Solange hier nur die Namen von Lieblingsbands aufgezählt werden, und dann noch solchen, die nur der Absender kennt, kommt die Diskussion sicher nicht vom Fleck.
paul URL : http://www.t0.or.at/~oliver/protest1.htm
Monday, January 28, 2002 - 10:29:46 am:
Message from
Inga at kleinekelly@aol.com
ich wollte einmal fragen, ob hier jemand den film über rio "ich bieg dir nen regenbogen" hat. meiner wurde leider überspielt...
sollte sich jemand den film aufgenommen haben und die möglichkeit haben ihn mir zu überspielen wäre das sehr nett...
Inga
Sunday, January 27, 2002 - 01:01:29 pm:
Message from
Lonely Angel at LonelyAngel1@gmx.net
hallo ihr lieben,
ich bin nun seit einiger zeit täglich auf dieser seite und ich möchte eigentlich nur mal sagen das ich die seite super gut finde.
leider hab ich rio erst vor kurzem für mich entdeckt und muss sagen das diese seite recht informativ ist und mir viele fragen über rio beantworten kann... .
solange wie wir an rio reiser denken wird er weiter leben...und somit wird er ewig leben...
Sunday, January 27, 2002 - 05:29:33 am:
Message from
Julia at mairuebchen@gmx.de
Hey, natürlich gibt´s noch andere kritische Bands!Natürlich nich´ genauso wie TTS, aber eben anders bewegend...Roving Bottles aus Hamburg zum Beispiel oder Quetschenpaua(obwohl der ja alleine is´,sonst halt Tod und Mordschlag...habt Ihr ja auch schon dran gedacht...)!Die Szene is´ noch nich´ tot...bis denn,Viva la tralala...Julia
Sunday, January 27, 2002 - 04:31:07 am:
Message from
Wolfgang at wolfgang.seidel@snafu.de
Aus:
Der Kampf um Paradies und Projektionen
taz Bremen Nr. 6648 vom 12.1.2002, Seite 27, Sandor Nadelmann
„...Das Autorenduo spürte das am eigenen Leib: Rios Brüder Gert und Peter Möbius und auch die Musiker der "Scherben" protestierten während der Proben in Berlin vehement gegen einige Szenen. Sie witterten Diffamierung, fanden die Darstellung von Reisers Homosexualität und Drogenkonsum überspitzt. Der Konflikt ging so weit, dass zeitweise die Berliner Uraufführung im November in Gefahr war.“
Derjenige, der das hier auf die Pinwand setzte, schrieb: „ohne Kommentar“. - Ich muss doch einen geben...
Dass Menschen, die sich gern im Ruhm eines Künstlers sonnen, dessen Lieder von Freiheit handeln, ein Theaterstück mit juristischen Mitteln zu verhindern versuchen, weil es an dem von ihnen nicht ganz uneigennützig betriebenen Genie-Kult vielleicht ein paar Kratzer hinterlassen könnte, ist ziemlich fragwürdig.
Das haben die Anstifter dieser Aktion, so scheint es, mittlerweile auch gemerkt und verstecken sich jetzt hinter der Behauptung, es hätte in der Beurteilung des Theaterstücks Einigkeit zwischen der Familie und der Band und zwischen den ehemaligen Bandmitgliedern gegeben.
Das ist unwahr.
Wolfgang URL : http//:www.digitaldo.org/rio
Saturday, January 26, 2002 - 09:10:46 am:
Message from
Stefan at wahnsinn28@gmx.de
Rio und die Scherben in Ost-Berlin (Hauptstadt der DDR)
Hallo Rio-Fans, so viel ich weiß waren TSS und Rio eine der wenigen westdeutschen Bands, die in der DDR auftreten durften. Wie kam eigentlich dieses Konzert in der DDR an - ich denke vor allem an "Der Traum ist aus".
"Gibt es ein Land auf der Erde, wo der Traum Wirklichkeit ist?? Ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nur eins, da bin ich sicher - dieses Land ist es nicht."
Wie nahmen die Zuhörer das auf?
Wer live dabei war: Würde mich über Berichte von damals freuen.
Danke allen, Stefan
Friday, January 25, 2002 - 10:29:19 am:
Message from FTS at 212.7.136.110
Hi,
Wer nicht in Berlin ist am morgigen Samstag, der/die kann ja mal in Westerland auf Sylt im GeschwisterSchollWeg vorbeischauen...
Dort kann man einen Auftritt der inzwischen legendären Fro-Teeslips erleben.
Ihr seid alle herzlich eingeladen, mit uns und der Vorband "mop of fuzzy hair" eine Insel-Punkrock-Schlager-SpassHaben-Party zu feiern...
Gruß,
die Slips
FTS URL : www.fro-teeslips.de
Friday, January 25, 2002 - 04:01:45 am:
Message from
Robin at Kirschbaumbluete@t-online.de
Suche dringend den Mitschnitt vom Ufa-Konzert 08.11.2000 von John Banse und "der achte Tag."
Gruß Robin.
Thursday, January 24, 2002 - 11:48:43 am:
Message from
Anonymous at deichtr@aum
Der Vollständigkeit halber hätte in dem vorangegangenem Beitrag noch stehen sollen, dass Rio nach seinem Abschied bei Sony zusammen mit seinem alten Weggefährten Lanrue die David-Volksmund-Produktion mit neuem Leben erfüllen wollte.
Thursday, January 24, 2002 - 06:06:19 am:
Message from
Anonymous at rioarchiv@t-online.de
ab 28.Januar ist die CD "Himmel & Hölle" als Lizenzproduktion des Archivs/Möbius Rekords wieder erhältlich:
Die CD "Himmel & Hölle" erschien ursprünglich Anfang 1995 bei Rios damaliger Plattenfirma SONY. Es war die sechste und letzte seiner sogenannten Solozeit, denn sein Vertrag mit SONY lief im selben Sommer nach zehnjähriger Laufzeit aus und wurde aus beiderseitigem Desinteresse auch nicht verlängert. War die Vertragsauflösung der Schlusspunkt von Rios Liaison mit einem Major, so folgte mit der Streichung der CD nach nur wenigen Monaten der makabre Punkt auf dem i. Für eine Firma wie SONY war das ein normaler Geschäftsvorgang - ein Produkt, das die gesteckte Gewinnmarke unterschreitet, wird nicht weiter produziert. Für Rio hieß das - ab sofort konnte niemand mehr die Songs hören, an denen er gerade noch gearbeitet, und in die er viel Herzblut investiert hatte. That's business.
Aber das Verhältnis zwischen ihm, seinem Management und seiner Plattenfirma war in den letzten Jahren sowieso zunehmend gespannt. Rio hatte immer mehr das Interesse daran verloren, deren Erwartungen zu erfüllen, durch Talkshows zu tingeln und den "König von Deutschland" zu geben. Lieber beschäftigte er sich wieder mit verschiedenen Musiktheater- und Filmprojekten. Einige der Songs, die dabei entstanden waren, nahm er dann auch für diese CD auf.
Wir vermuten, dass Rio seinen Abschied von der "großen Musikindustrie" noch mal mit einem kleinen Paukenschlag inszenieren wollte - aber auf seine Art: wie man schon beim über eineinhalb Minuten langen Instrumentalvorspiel des ersten Titels hören kann, hatte er seinen Spaß daran, genau das Gegenteil "radio-tauglicher Hits" zu produzieren. Dass die CD dann in der deutschen Musiklandschaft ohne große Resonanz verhallte, lag vielleicht auch daran, dass das Verhältnis zwischen Rio und seinem Publikum alles andere als unkompliziert war. Seine Verweigerungshaltung gegenüber der Musikindustrie kam beim Hörer wahrscheinlich als Verweigerung ihm gegenüber an. So verweigerte sich jeder jedem und wartete auf bessere Zeiten. Aber die sollte es nicht mehr geben.
Wir freuen uns, dass man mit der Wiederveröffentlichung der CD "Himmel & Hölle" jetzt auch Rios letzte Aufnahmen wieder kaufen und hören kann. Es ist die CD, die einfach nur seine "letzte SONY-CD" werden sollte, und heute leider die "letzte zu Lebzeiten veröffentlichte" genannt werden muß.
Gert C. Möbius und Lutz Kerschowski
Thursday, January 24, 2002 - 06:00:36 am:
Message from
Anonymous at rioarchiv@t-online.de
kurze Nachricht aus dem Archiv/Möbius Rekords:
Die beiden erstplatzierten des Rio-Songpreises 2001, DIE ELENDEN und SCHROTTFISCH sowie TIEFENRAUSCH, die im Auguust auch in Fresenhagen aufgetreten sind,spielen am 26.1. ab 21 uhr im COME IN, Berlin-Adlershof. Pick up / FAB zeichnet das Konzert auf. Die CD "Bacilly" von den ELENDEN, deren Produktion mit dem Rio-Song-Preis verbunden war, erscheint am morgigen 25.1. bei Möbius Rekords.
Thursday, January 24, 2002 - 02:02:44 am:
Message from
robert at webmaster@riolyrics.de
ach ja, zu kritischen bands:
hatten wir blumfeld schon?
tschüß
robert
robert URL : http://www.riolyrics.de
Wednesday, January 23, 2002 - 08:44:52 am:
Message from
Alexander Senzig at HetfieldJamz@aol.com
WER WEISS WANN UND WO DIE RIO REISER NACHT WIEDERHOLT WIRD?? MELDUNGEN BITTE AN MEINE E MAIL ADRESSE
DANKE!
Tuesday, January 22, 2002 - 03:08:49 pm:
Message from
Uwe at bumpmaertin@t-online.de
Hallo Rio,
bist nach wie vor an meiner Seite!
Uwe
Uwe URL : http://www.periartwork.de
Tuesday, January 22, 2002 - 09:37:20 am:
Message from
Wolfgang Fischer at folkie@gmx.de
An alle Rio und Folkfans,
am kommenden Freitag,den 25.01.02 spielt der Folksänger und Gitarrist Wolfgang Fischer ab 21 Uhr live im ROADIES in Plankstadt,Schwetzingerstr. 19
Sein Lied Rio Grande,das er Rio gewidmet hat,wird man im Laufe des Abends neben vielen anderen Eigenkompositionen hören können.
Infos mit Wegbeschreibung gibt es unter www.roadies.de
Monday, January 21, 2002 - 11:24:53 am:
Message from
hanna at scherben4@uni.de
gar kein kommentar --
aber kennt jemand Projekt "Zauberland",
die am 9.febrrruar in altdöööbern (brandenburg )spielen
(songs von rio und den scherben)????
Kennt jemand den tourplan von denen???
wer is das eigentlich???
vielleicht schreibt mir ja ein informierter mal eine
e-mail!!!!
PS: noch mal nachträglich geburtstagsgrüße an den besten
menschen,den die welt je hatte (wo immer er ist )!!!
Monday, January 21, 2002 - 02:11:19 am:
Message from MitchRyder at 217.4.17.144
Sorry... aber liegt an dem ö ... jetzt müsste es gehen.
Gruß
Mitch
MitchRyder URL : http://www.gerd-koester.de/
Sunday, January 20, 2002 - 05:09:09 pm:
Message from Rotschimmer at 217.226.129.150
Hey Mitch,
leider passiert nichts, wenn ich auf den angegebenen Link drücke.
Kritische Texte und die in deutsch, da fällt mir nur STOPPOK ein. Vor allem stimmt Gesang und Gesinnung bei ihm überein!
Friday, January 18, 2002 - 01:35:02 pm:
Message from MitchRyder at 172.179.139.186
Er ist zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber immer wieder gut zu hören. Seine neue CD mit Frank Hocker "final verseucht" ist nicht nur was für Kölsche Insider. Also unten mal auf den Link geklickt.
Gruß
Mitch
MitchRyder URL : www.gerd-köster.de
Friday, January 18, 2002 - 04:18:46 am:
Message from Tom at 134.93.6.14
Kritische Musik in diesen Tagen??? Ganz eindeutig: Konstantin Wecker!!!
Tom URL : www.sozpaeds.gmxhome.de
Thursday, January 17, 2002 - 03:16:25 pm:
Message from
Knut at knutroder@hotmail.com
Auch Moin
Ich denke Rio und die Scherben sind erst spaeter als "Sprecher" verstanden worden. In den 70igern und fruehen 80igern gabs ja einiges an "kritischen Bands" (was auch immer das genau sein mag).
Uebrigens ist der Trend weg von kritischen und direkten Texten hin zum mehr privaten und indirekten ja schon deutlich bei Rio zu spueren gewesen.
Ich denke, musikalische Ausdrucksformen aendern sich eben mit der Zeit.
Zumindest gibt es momentan einiges an relevantem Hip Hop der vielleicht nicht jedermanns Sache ist (Torch oder vorher Advanced Chemistry), aber im Moment offensichtlich die angesagte Ausdrucksform.
Zudem kann eine Sache wie Brothers Keepers doch eher zur Politisierung der Szene beitragen.
Die speziellen Ausdrucksformen - und deren Veraenderungen - die von den Scherben und spaeter von Rio gewaehlt worden sind zeigen deren starke Verbundenheit mit der Zeit in der die Stuecke entstanden sind. Und dass, obwohl sie fuer uns zeitlos erscheinen.
Somit kann es soetwas aehnliches wie die Scherben heute nicht mehr geben, oder es klingt eben nach einer merkwuerdigen Kopie.
Deshalb habe ich auch gar nichts gegen die ganz Scherben Cover-Versionen. Ist doch gut wenn die Sachen ins hier und jetzt trasnportiert werden.
In diesem Sinne,
Gruss
Knut
Thursday, January 17, 2002 - 05:06:14 am:
Message from
sprotti at sprotti@t-online.de
Moin,
meine Vorschläge sind noch Heiter bis Wolkig und Stoppok. Mehr fallen mir im Augenblick nicht ein!
Aber ich bin auf Eure Vorschläge gespannt, nur so überzeugend und klar wie die Scherben sind alle nicht!
Viele Grüsse aus dem tristen Norden sprotti
Thursday, January 17, 2002 - 02:21:06 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Lieber musikuss,
eine band erinnert mich von den aussagen
her z.b. sehr an die scherben. such a surge.
Auf ihre ersten Cd Under pressure sind unter
anderem lieder zu finden wie, gegen den strom, spring über deinen schatten oder
träumer.
Ausserdem würden mir noch samy deluxe
einfallen (nicht nur weck mich auf), manch-
mal auch die vier, creme de la creme, blumentopf.
Thursday, January 17, 2002 - 02:17:37 am:
Message from
Robert at webmaster@riolyrics.de
kritische bands?
die goldenen zitronen> vergessen? außerdem gab es bis vor kurzem noch tod & mordschlag. sicher gibt es auch noch andere, die ich vergessen habe.
tschüß
robert
Webmaster RioLyrics
Robert URL : http://www.riolyrics.de
Thursday, January 17, 2002 - 01:41:42 am:
Message from
musikuss at musikuss70@web.de
tone, hättest du ein paar beispiele, außer jan delay? brothers keepers und ihre schwestern sind nur in einem - wenn auch wichtigen punkt - kritisch. aber sonst?
wenn nix neues kommt, müssen wir daran festhalten & darauf hinweisen, dass rio & scherben zeitlose songs gemacht haben, die heute "leider" noch immer volle gültigkeit & berechtigung haben.
nachdenklicher gruss
von musikuss
Thursday, January 17, 2002 - 12:01:02 am:
Message from
tone1238 at tone1238@aol.com
Hallo Anja,
ja das stimmt grundsätzlich was du sagst.
Es gibt allerdings ein paar bands die in den
Gefilden des Deutsch-Hip-Hops zu suchen
sind, die sich durchaus kritisch zum Zeit-
geschehen äußern. Einen Sprecher wie Rio
gibt es jedoch nur einmal und wir müssen
uns damit abfinden, dass er nicht mehr da
ist. Aber damals wie heute sind eben nicht
die kritischen Bands im Vordergrund, sondern
die die den Einheitswischiwaschi der Platten-
industrie mitmachen.
Wednesday, January 16, 2002 - 11:19:01 am:
Message from
Anja at Anja
Hallo,
noch ein Thema über das ich lange nachgedacht habe und vielleicht hat jemand Lust mit mir über die Frage zu diskutieren ?
Wie kommt es, dass es gerade in dieser Zeit, in der Krieg ist und in Deutschland die rechte Flügel mit einem Bayrischen Kanzlerkandidaten gestärkt wird, keine Band wie die Scherben gibt?
Mir fehlt die kirtische Stimme Rio´s in dieser Zeit sehr! Wo gibt es in Deutschland solche Stimmen bzw. Bands?
Anja
Tuesday, January 15, 2002 - 07:36:05 am:
Message from
taz at taz
Ohne Kommentar:
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Der Kampf um Paradies und Projektionen
"Wir wussten, dass wir dafür geprügelt werden", sagen die Autoren eines Theaterstückes über Rio Reiser - die Möbius-Brüder drohten die Premiere zu kippen. Jetzt kommt es auf die Bühne der Bremer Shakespeare Company
"Wir wussten, dass wir dafür verprügelt werden." Renato Grünig zieht die Stirn kraus, das süffisante Lächeln des Schauspielers, Autors und Regisseurs verbirgt nicht ganz die Enttäuschung, verrät aber gleichzeitig einen gewissen Stolz. Stolz darüber, die Hürden gemeistert zu haben. Und so kommt Grünig letztlich zu dem Schluss: "Schwierige Kinder liebt man am meisten."
Das schwierige Kind ist ein Theaterstück mit dem Namen "Rio Reiser - Der Kampf ums Paradies", eine Coproduktion der Dramatikerwerkstatt der bremer shakespeare company und des Berliner Kinder- und Jugendtheaters "strahl". Regie führten die beiden Autoren Pit Holzwarth und Renato Grünig, die auch schon für die "Comedian Harmonists" im Theater am Leibnizplatz verantwortlich waren. Wieder wagten sich beide an einen Stoff deutscher Historie, wieder unter der Prämisse: Verarbeitung eines Popkultur-Mythos.
Diesmal setzten sich beide mit der selbst erlebten Vergangenheit der 70er und 80er auseinander. Das sei spannend und aufreibend gewesen, erklärt Holzwarth: "Ein Weg, der mit Fettnäpfchen in politischer Hinsicht nur so gepflastert war." Die Theatermacher spiegeln eine Zeit der Jugendrevolution, des Terrors und des starkten Staats. Rio Reiser und seine Band "Ton, Steine, Scherben" waren in dieser Gesellschaft ein Seismograph, der die politischen Turbulenzen aufnahm und in Musik übersetzte. Titel wie "Ich will nicht werden, wie mein Alter ist" oder "Macht kaputt, was euch kaputt macht" wurden zu Parolen, die eine ganze Generation skandierte und auf Wände sprühte.
"Rio Reiser musste für alle möglichen Träume herhalten", resümiert Renato Grünig. Dabei fühlte sich der Künstler und Mensch Rio bald als "Vehikel für politische Programme" und versuchte vergeblich, auszubrechen. Reiser war ein zerissener Künstler und ein unverbesserlicher Träumer - vor allem aber war er eine Projektionsfläche für seine Umwelt. Das ist er auch heute noch: Die Wahrnehmungen und Interpretation der Person Rio Reiser sind äußerst widersprüchlich und auch heute noch ein guter Grund, sich zu streiten.
Das Autorenduo spürte das am eigenen Leib: Rios Brüder Gert und Peter Möbius und auch die Musiker der "Scherben" protestierten während der Proben in Berlin vehement gegen einige Szenen. Sie witterten Diffamierung, fanden die Darstellung von Reisers Homosexualität und Drogenkonsum überspitzt. Der Konflikt ging so weit, dass zeitweise die Berliner Uraufführung im November in Gefahr war.
Holzwarth und Grünig hatten nach eigener Aussage nicht den Anspruch, Reisers Biografie möglichst authentisch auf die Bühne zu bringen. "Wir haben bewusst eine Kunstfigur geschaffen, die durch einen Traumfilter die Vergangenheit erlebt. Ein Sterbender, der nochmal zurückblickt. Der in Sequenzen seine eigene Geschichte konstruiert."
Alles in allem ist eine Mischung aus Polit-Musical, Oratorium und absurdem Drama zu erwarten. Wie man hört, sind die "Rio- Erben" nun halbwegs zufrieden. Die Bremer können ab 16. Januar im Theater am Leibnitzplatz feststellen, ob auch sie ihren Rio wiedererkennen.
Sandor Nadelmann
taz Bremen Nr. 6648 vom 12.1.2002, Seite 27, 46 Zeilen (Kommentar), Sandor Nadelmann
taz URL : http://www.taz.de
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